Kaum noch Hoffnung auf Überlebende in Wrack von "Costa Concordia"
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Giglio. Am Wrack des vor der italienischen Küste havarierten Kreuzfahrtschiffs “Costa Concordia“ haben Taucher am Samstag die Suche nach Vermissten wieder aufgenommen. Um den Zugang zu dem Schiff zu erleichtern, sprengten sie zuvor mehrere Löcher in den Rumpf.
Ohne große Hoffnung haben Rettungskräfte am Samstag ihre Suche nach Überlebenden im Wrack des vor einer Woche havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" vor der westitalienischen Insel Giglio fortgesetzt. "Wir bräuchten schon ein Wunder", sagte der Sprecher der Küstenwache, Cosimo Nicastro, zuletzt der Nachrichtenagentur AFP. Auch wenn es in dem Wrack irgendwo noch Luft gebe, sei es wegen der niedrigen Temperaturen unter der Meeresoberfläche unwahrscheinlich, noch Überlebende zu bergen.
Das Schiff, das zuletzt in tieferes Gewässer abzurutschen gedroht hatte, lag offiziellen Angaben zufolge weiter stabil vor Giglio. Dort war es vor einer Woche am späten Freitag auf einen Felsen gelaufen und gekentert. Mindestens elf Menschen starben, 21 weitere werden noch vermisst. Die italienische Justiz ermittelt vor allem gegen den Kapitän des Schiffs, Francesco Schettino. Er soll zu nah an die Insel herangefahren sein und dadurch das Unglück provoziert haben. Zudem könnte er auf der Brücke von einer Frau abgelenkt worden sein.
Die italienische Regierung hatte am Freitag den Notstand über die Region verhängt. Da sich in dem Schiffsrumpf tonnenweise Treibstoff und Schwermetalle, Putzmittel und Farbe befinden, droht eine Umweltkatastrophe. Neben ihrer Suche nach Überlebenden versuchen die Rettungskräfte auch, ein solches Unglück zu verhindern. Taucher setzen seit Tagen unter anderem kleine Sprengladungen ein, um unter Wasser in bisher unzugängliche Teile des Wracks vordringen zu können.
Schiffshavarie: Noch mehr deutsche Touristen wollen Schadensersatz
Der Reiseveranstalter des vor Italien havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" muss mit weiteren Schadensersatzforderungen von deutschen Touristen rechnen. Zu den fünf Passagieren, die bereits Ansprüche in Höhe von rund 100.000 Euro geltend machen, würden in der kommenden Woche wohl noch weitere hinzu kommen, sagte Opfer-Anwalt Hans Reinhardt.
In den nächsten Tagen führe er Gespräche mit mehreren Touristen, die beabsichtigten, sich Geld zurückzuholen. Die bisherigen Forderungen kämen von zwei Ehepaaren und einer Frau aus Nordrhein-Westfalen. "Allein für die psychische Beeinträchtigung werden 2.500 Euro Schmerzensgeld pro Person geltend gemacht", sagte Reinhardt. (dapd/afp)
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