Essen. Beim Autosalon in Paris zeigen Autobauer aus der ganzen Welt, was bald auf den Straßen rollen wird. Die Autoindustrie schaltet einen Gang runter: Vor allem die Kleinwagen rücken in den Mittelpunkt des Interesses. Elektrowagen und Hybrid-Modelle sollen die Autoschau-Besucher elektrisieren.
Eigentlich ist Paris die Stadt der Mode. Aber nun ist alles aus Blech, was die Leute begeistert. Zehn Tage lang zeigen die Automacher der Welt, was in den nächsten Jahren neu auf die Straßen rollt. Wieder mal sollen Autos, die Strom im Tank haben, die Leute elektrisieren. Selbst dicke Kisten wie die Mercedes S-Klasse oder der Porsche Cayenne fahren nun mit Hybrid-Technik elektrisch in die Zukunft.
Doch die wahren Riesen von Paris sind die Kleinen. Die Branche rüstet ab. Viele Jahre lang wuchsen die Autos. Mehr Kraft, mehr Länge, mehr Höhe. Nun wird ein Gang zurückgeschaltet. Massenauftrieb der Babys. Ganz neu ist der Suzuki Celerio, der sich mit einer Länge von nur 3,60 Metern als rollende Einkaufstasche für die City empfiehlt – und das gleich mit fünf Türen. Und dann der Corsa. Opel hat seinen Mini frisch eingekleidet. Und sich dabei optisch gern ein bisschen an Bruder Adam orientiert. Der Corsa hat auch flottere Motoren unter der Haube und ein Infotainment-System, das vor allem die jüngere Kundschaft locken soll. Der nächste Mini von Opel steht noch nicht in Paris, dürfte aber schon für Gesprächsstoff sorgen. Er hört brav auf den Namen Karl und ist noch winziger als Adam.
Premiere für den neuen Mini
Frisch in Form zeigt sich bereits der Fabia, den Skoda „emotionaler“ gemacht hat, mit dem „größten Kofferraum seiner Klasse“. In der Gruppe der Knirpse weiter neu: der Hyundai i20, den es künftig auch als schnittiges dreitüriges Coupé geben wird. Premiere auch für den neuen Mini und die Zwillinge Smart Fortwo und den Renault Twingo, die erstmals gemeinsam auf Fahrt gehen und sich viel Technik teilen. Eine Nummer größer ist die B-Klasse, die in neuer Form ab 28.000 Euro zu haben ist.
Und sonst? Ford hat Focus, S-Max und C-Max technisch und optisch aufgehübscht und wagt bald endlich den Start des nächsten Mondeo. Der Passat der achten Generation wird edler und spielt nun eine halbe Liga höher. Ganz ohne Freude werden SUV-Verehrer nicht an die Seine fahren: Dort stehen der aufpolierte VW Touareg, der nächste Volvo XC 90 und der Ford Edge als großer Bruder des Kuga. Wer den wahren Luxus sucht, wird sich über den coupéartigen BMW X6 freuen. Liebhaber des offenen Fahrens können den neuen Audi TT bewundern. Auch der ist um zwei Zentimeter geschrumpft. Kleiner kommt halt groß in Mode.