Berlin. Der Philologenverband befürchtet einen Abwertung des Abiturs durch eine zu gute Notenvergabe. Der Vorsitzende des Verbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung“: “Diese Noteninflation ist nicht zufällig, sie hat Methode.“

Der deutsche Philologenverband sieht das Abitur durch zu gute Note abgewertet. Insbesondere die Einführung des achtjährigen Gymnasiums (G8) sei von einigen Landesregierungen dazu benutzt worden, durch "softere" Beurteilungsmaßstäbe die Akzeptanz der verkürzten Schulzeit zu erhöhen.

Auch an Grundschulen und Universitäten sei diese Entwicklung sichtbar - und führe zu einigen Verlierern: "Die wirklich guten Schüler, weil deren wirkliche Mehrleistung angesichts der enormen Ausweitung von Einserreifezeugnissen gar nicht mehr erkennbar wird, aber auch das Abitur an sich, weil die Bestnoten-Zertifikatsflut Hochschulen und Wirtschaft zu eigenen Auswahlverfahren zwingen wird."

Dadurch werde das deutsche Abitur massiv entwertet, kritisierte Meidinger. Die Bildungsgerechtigkeit werde abnehmen. (dpa)