Düsseldorf. Beim Treffen am Montag in der NRW-Staatskanzlei haben sich die Islamverbände klar zum Terror der Hamas in Israel positioniert - Kritik inklusive.

Die vier wichtigen islamischen Verbände in Nordrhein-Westfalen haben sich nach den Angriffen der Hamas in Israel mit der NRW-Staatskanzlei ausgetauscht und die Anschläge verurteilt. Es bestehe Einigkeit, dass Gräueltaten gegen die israelische Bevölkerung uneingeschränkt zu verurteilen und die Geiseln unverzüglich freizulassen seien, teilte die Staatskanzlei nach dem Gespräch mit Verbandsvertretern am Montag mit. An dem Termin nahmen der Zentralrat der Muslime, die Islamische Religionsgemeinschaft Ditib, der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und die Islamische Religionsgemeinschaft NRW teil.

Demnach waren sich die Verbände einig, man werde nicht zulassen, „dass die terroristischen Angriffe der Hamas auf unseren Straßen bejubelt oder auch nur relativiert werden“. Jegliche Form von Antisemitismus habe in NRW keinen Platz.

Folgen des Hamas-Terrors in Israel: Ministerin Neubaur empört über Flaggenschändung

Ditib hatte vor dem Treffen die Landesregierung dafür kritisiert, die Einladung zu dem Treffen medial instrumentalisiert zu haben. Es sei der Eindruck erweckt worden, „dass die Islamischen Religionsgemeinschaften erst zu einer richtigen Positionierung ermahnt werden müssen“, hieß es in einem an Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) adressierten offenen Brief. Laut einem Sprecher der Staatskanzlei war diese Kritik auch Thema bei dem Gespräch am Montag. Der Staatskanzlei zufolge fand das Gespräch in einer „konstruktiven und von Offenheit geprägten Atmosphäre“ statt.

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Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor mehr als einer Woche hatte es in Teilen der Bevölkerung Deutschlands auch Unterstützung für die Palästinenser gegeben. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bezeichnete es in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ als „beschämend“, dass israelische Flaggen in NRW gestohlen oder geschändet worden seien.

In Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) und Leverkusen waren wiederholt Flaggen vom Fahnenmast gerissen worden. Es müsse politischer Konsens unter allen Demokraten sein, jüdisches Leben und jüdische Einrichtungen in Deutschland zu schützen und zu sichern, sagte Neubaur. In mehreren NRW-Städten hatte es am Wochenende auch palästinensische Solidaritätsveranstaltungen gegeben. (dpa)

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