Düsseldorf/Dortmund. Jägerinnen und Jäger dürfen weiter ganzjährig Wildschweine erlegen. Landwirtschaftsministerin Gorißen (CDU) will so einer Tierseuche vorbeugen.
Jägerinnen und Jäger dürfen Wildschweine in Nordrhein-Westfalen weiterhin das ganze Jahr über erlegen - auch als Vorsorge vor der Afrikanischen Schweinepest. Unter Beachtung des Muttertierschutzes werde die ganzjährige Jagd auf Schwarzwild für weitere fünf Jahre bis Ende Januar 2028 erlaubt, teilte das Landwirtschaftsministerium parallel zur Messe Jagd & Hund am Dienstag in Dortmund mit.
Dazu werde - vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags - in Kürze die Landesjagdzeitenverordnung entsprechend geändert. Die intensive Bejagung der Wildschweinpopulation werde damit gestärkt. Sie sei ein „wesentliches Instrument zur Vorsorge vor der Afrikanischen Schweinepest“ (ASP). Die Tierseuche hatte sich in den vergangenen Jahren in mehreren europäischen Ländern ausgebreitet und hat auch Deutschland erreicht.
Wildschweinjagd: Gefahr der Afrikanischen Schweinepest
„Auch in Nordrhein-Westfalen ist die Gefahr der Einschleppung der ASP weiterhin gegeben“, hieß es im Ministerium in Düsseldorf. „Bei einem weiteren guten Mastjahr und günstigen klimatischen Bedingungen rechnen wir damit, dass die Wildschweinpopulation schnell wieder ansteigt - und damit auch das Risiko der Afrikanischen Schweinepest“, betonte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU).
Es sei daher weiterhin notwendig, die Zahl der Wildschweine in NRW zu regulieren. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands hatten Verbraucher in der Saison 2021/22 - vom 1. April bis 31. März - bundesweit fast 30.400 Tonnen Wild aus der Region verzehrt - rund fünf Prozent mehr als in der Jagdsaison zuvor. Wildschwein sei mit einem Konsum von knapp 17 000 Tonnen Fleisch besonders gefragt gewesen. (dpa)