Düsseldorf. Nach der erneuten Freigabe für Astrazeneca laufen in vielen Impfzentren in NRW wieder die Impfungen mit dem Wirkstoff. NRW will Tempo machen.
Nach der Wiederfreigabe des Impfstoffes von Astrazeneca haben die Impfzentren in Nordrhein-Westfalen die Impfungen mit diesem Wirkstoff am Freitagmorgen wieder aufgenommen. Die NRW-Regierung hatte die Kommunen im Land noch am späten Donnerstagabend darüber informiert, dass die Impfungen mit diesem Produkt ab Freitag früh gleich wieder starten können.
„Ich bin froh, dass wir die Impfungen mit Astrazeneca nun wieder aufnehmen können. Die Unterbrechung war wichtig und richtig, um vertrauensvoll weiterimpfen zu können“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Astrazeneca werde nun, wie geplant, den Berufsgruppen zur Verfügung gestellt, bei denen die Impfungen bereits angelaufen waren, also unter anderen Erzieherinnen und Erziehern, Grundschulpädagogen und vielen Polizisten.
Infos zu neuen Erkenntnissen und Risiken für Impfwillige
Abgesagte Termine würden möglichst schnell wieder vergeben, so Laumann. Impfwillige erhielten die neuesten Erkenntnisse und Hinweise zu Astrazeneca und würden über eventuelle Risiken informiert.
Nach der erneuten Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für Astrazeneca versicherte Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetags NRW, dass die kommunalen Impfzentren in NRW sofort nach der Freigabe wieder mit den Corona-Schutzimpfungen mit dem Präparat beginnen könnten. „Sie sind in der Lage, die Zahl der Impfungen deutlich zu erhöhen, um den entstandenen Impfrückstand aufzuholen“, sagte Dedy dieser Redaktion.
Ärtzekammer-Präsident fordert: "Impfen, impfen, impfen"
Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, forderte, dass NRW nun kräftig Tempo beim Impfen machen müsse. „Es gilt: Impfen, impfen, impfen. Wir müssen Versäumtes wieder aufholen.“ Impftermine, die wegen des vorläufigen Stopps für Astrazeneca abgesagt worden waren, müssten kurzfristig nachgeholt werden.
SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty äußerte sich zuversichtlich: „Die zwei Tage, die verloren gegangen sind, holen wir schnell wieder auf. Dafür muss jetzt aber auch mit Volldampf geimpft werden. Und genauso sollten wir uns jetzt alle darum bemühen, das Vertrauen in den Impfstoff von Astrazeneca wiederherzustellen. Das Vorgehen der Behörden hat doch gezeigt, dass wir allen Grund dazu haben“, sagte er dieser Redaktion.
Neustart mit Astrazeneca in den Impfzentren im Ruhrgebiet
Die Stadt Essen kündigte noch am Donnerstagabend an, dass schon am Freitag wieder Bürger mit Astrazeneca geimpft werden. Gelsenkirchen setzt die Impfungen mit Astrazeneca am Freitag ab 14 Uhr fort. Betroffene bekommen eine Mail von der Stadt.
In Bottrop berichtete das Team des dortigen Impfzentrums am Freitagvormittag erleichtert, dass auch nach der dreitägigen Aussetzung die Impfbereitschaft mit dem Impfstoff Astrazeneca hoch bleibt. „Die Menschen, die wir in den letzten Tagen mit unseren Terminabsagen nicht erreicht haben, standen heute früh alle vor der Tür“, berichtet Stadt-Sprecher Andreas Pläsken.
Auch in Bochum, Mülheim, Oberhausen und Duisburg sind die Impfungen mit Astrazeneca am Freitag wieder angelaufen. Das Impfzentrum in Recklinghausen, zuständig unter anderem auch für Gladbeck, setzt ebenfalls seit Freitagmorgen die Astrazeneca-Impfungen fort. Gleiches gilt für das Impfzentrum in Ennepetal, zuständig für den EN-Kreis und damit auch Hattingen, Sprockhövel und Witten.
In Herne wird immer nur dienstags und donnerstags mit Astrazeneca geimpft. Auch dort wolle man die Impfungen, die ausgefallen sind, zeitnah aufholen, teilte das DRK mit. Die entsprechenden Einrichtungen, Praxen, Schulen und Kitas würden zum Wochenende kontaktiert.