Düsseldorf/Essen. Nach dem Astrazeneca-Stopp werden viele Corona-Impfungen vorerst ausgesetzt. NRW geht an die Reserven, um trotzdem weiter impfen zu können.
- Im zweiten und dritten Quartal erwartet NRW rund 4,3 Millionen Astrazeneca-Dosen. 368.160 Menschen haben bereits die erste Astrazeneca-Impfung erhalten. 319 Menschen bereits die zweite Impfung. Aktuell wird keine weitere Dose dieses Impfstoffs in NRW verimpft.
- 150.000 Dosen Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Moderna will NRW aus der eigenen Reserve bereitstellen. Das erklärten NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Damit reagiert NRW auf den kurzfristigen Astrazeneca-Stopp.
- Diese Imfpstoff-Dosen sollen vor allem bei Eingliederungseinrichtungen - also Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderung leben und arbeiten - und bei über 80-Jährigen eingesetzt werden. Impf-Termine für Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer können vorerst nicht stattfinden. Sie sollten mir Astrazeneca durchgeführt werden.
- NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erwartet dadurch aber vorerst keine Probleme bei den Astrazeneca-Zweitimpfungen. Diese sind nach seiner Aussage frühestens Ende April an der Reihe.
- NRW-Ministerpräsident Armin-Laschet bezeichnet den Astrazeneca-Stopp als "Rückschlag für die Impfkampagne". Warb allerdings auch um Verständnis für die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Laschet erwarte nun die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde.
Auch in NRW sind die Astrazeneca-Impfungen gegen das Coronavirus vorerst gestoppt. Kann das Bundesland von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dadurch noch den Impfplan einhalten?
150.000 Dosen Impfstoff der Hersteller Biontech und Moderna will NRW kurzfristig bereitstellen. Diese Dosen hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eigentlich als Reserve angelegt. "Wir müssen das Tempo beim Impfen beschleunigen", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Bis Ende März sollen diese Dosen jetzt zusätzlich verimpft werden. "Wir verkleinern unsere Reserve in der Erwartung, dass im April mehr Impfstoff kommt", erklärte Laschet.
Corona-Impfung: Astrazeneca-Stopp - NRW an die Reserven
Ein Teil dieser Menge soll in die Eingliederungseinrichtungen gehen. "Eine kleinere Menge geht an die Verimpfung der über 80-Jährigen", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Vor allem die Impftermine für Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher fallen vorerst aus. "Über 80-Jährige, die einen Termin haben, brauchen sich keine Sorgen machen. Die Impfungen laufen weiter", sagte Laumann.
Auch für Laschet war der Stopp der Astrazeneca-Impfungen eine schlechte Nachricht. "Das ist ein Rückschlag für die Impfkampagne", erklärte er. Viele Bürgerinnen und Bürger seien unzufrieden. "Und ich kann die Ungeduld vieler Menschen nachvollziehen", sagte er. Die Termine mit Menschen in NRW, die eine Astrazeneca-Impfung erhalten sollen, sind vorerst abgesagt.
Der Hersteller Biontech habe fast alle Verpflichtungen zeitgerecht eingehalten. "Das ermöglicht uns nun, auf den Stopp bei Astrazeneca zu reagieren", sagte Laschet. Trotzdem warben Laschet und Laumann um Verständnis: "Wenn ich Bundesgesundheitsminister gewesen wäre, hätte ich so entschieden wie Jens Spahn", sagte Laumann.
Corona-Impfung in NRW: Laumann sieht keine Probleme bei Astrazeneca-Zweitimpfung
Können in Zukunft Bürger den Astrazeneca-Impfstoff auf eigene Verantwortung verimpft bekommen? "Das ist eine Frage, die die Europäische Arzneimittelagentur beantworten muss", sagte Laschet.
Bei Astrazeneca-Zweitimpfungen sieht Gesundheitsminister Laumann aktuell keine Probleme. "Wir werden frühestens die erste Zweitimpfung Ende April haben", erklärte er. Zwölf Wochen können bei diesem Impfstoff zwischen der Erst- und Zweitimpfung liegen. "Es ist auch nicht schlimm, wenn es 13 sind", sagte Laumann.
Der von Bund und Ländern für Mittwoch geplante Impfgipfel ist verschoben. Nun soll er am Freitag stattfinden. Nach einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) setzt Deutschland und damit auch NRW vorerst die Corona-Impfungen mit Astrazeneca aus.
"Bei der Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen (...)", heißt es in der Erklärung des PEI.
Corona-Impfung: Astrazeneca-Stopp - NRW an die Reserven
Man setze diese Vorgaben unverzüglich um, ließ NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mitteilen. „Für bereits vereinbarte Termine mit diesem Impfstoff bedeutet das, dass diese vorerst nicht stattfinden können“, erklärte Laumann. Rund 4,3 Millionen Impfdosen erwartet die Landesregierung von Astrazeneca. 368.160 Menschen haben in NRW die erste Astrazeneca-Impfung erhalten. 139 Menschen die zweite.
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