Berlin. Die Bundeswehr will allein am Freitag 36 Tonnen Sanitätsmaterial und Lebensmittel in den Irak bringen. Der erste Hilfsflug ins Krisengebiet ist bereits am Morgen gestartet, am Vormittag gingen vier weitere Flugzeuge in die Luft. Ziel der Flieger ist Erbil im kurdischen Autonomiegebiet.
Die deutschen Hilfsgüter für den Nordirak sind auf dem Weg. Die ersten Bundeswehr-Transportmaschinen starteten am Freitagmorgen mit Lebensmitteln und Sanitätsgütern in Hohn (Schleswig-Holstein). Nach einem Zwischenstopp in der Türkei sollten die Flugzeuge noch am Abend in Erbil im nordirakischen Kurdengebiet landen.
"Mir war wichtig, dass Deutschland zügig die erste Hilfslieferung auf den Weg bringt", sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) unmittelbar vor dem Start in Hohn. "Natürlich ist das erst der Anfang."
Die Bundesregierung werde weiter über Irakhilfen beraten. Möglicherweise könnten Unimogs und Ausrüstung geschickt werden. Eine Entscheidung "könnte schon in den nächsten Tagen fallen". Regierungssprecher Steffen Seibert wies im Zusammenhang mit der Debatte um die Lieferung von Waffen in den Irak darauf hin, dass die Lage im Irak jeden Tag neu beurteilt werden müsse.
Auf russische Waffen angewiesen
Die fünf Transportflugzeuge des Typs Transall bringen insgesamt rund 30 Tonnen Lebensmittel und sechs Tonnen medizinisches Material über die Türkei nach Erbil in das kurdische Autonomiegebiet im Nordirak. Die erste Maschine hob um 06.55 Uhr mit acht Tonnen Hilfsgütern in Hohn bei Rendsburg ab. Zwei der Transalls sind in Hohn stationiert, die beiden anderen in Wunstorf bei Hannover in Niedersachsen.
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Von der Leyen erklärte, die Kurden vor Ort seien auf russische Waffensysteme angewiesen. "Auf die sind sie ausgebildet und mit denen kämpfen sie." Solche Waffen könne Deutschland gar nicht liefern.
Abschied mit Handschlag
Die Ministerin inspizierte eine Transall von innen und beobachtete den Start. Die erste Besatzung verabschiedete sie mit Handschlag.
Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, sagte, zu einem späteren Zeitpunkt seien auch Charterflüge für den Transport von Hilfsgütern für die Vertriebenen denkbar. Das Verteidigungsministerium erklärte, man sei froh über die derzeit "relativ niedrige Gefährdungslage" am Flughafen von Erbil. (dpa)