New York. Die anhaltenden Unruhen im Südsudan haben nach Einschätzung der Vereinten Nationen eine verheerende Auswirkung auf die humanitäre Situation in dem seit 2011 unabhängigen Land. Laut UN-Einsatzleiter John Ging droht durch Gewalt und Vertreibung eine “wirkliche Katastrophe“.
Die Lage im Südsudan hat sich nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) zu einer "Mega-Krise" entwickelt. Das Land stehe vor einer "wirklichen Katastrophe", sagte der Einsatzleiter des UN-Büros für Nothilfekoordination (Ocha), John Ging, am Mittwoch in New York. Gewalt und Vertreibung legten die Landwirtschaft lahm, dem Land drohe eine Hungersnot. Die Situation im Südsudan verschlechtere sich schneller als in Krisenstaaten wie Syrien oder der Zentralafrikanischen Republik, sagte Ging.
Trotz eines im Mai unterzeichneten Friedensabkommens zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Widersacher Riek Machar kommt der Südsudan nicht zur Ruhe, immer mehr Menschen fliehen ins benachbarte Äthiopien. Die blutigen Übergriffe seit mehr als sechs Monaten haben auch ethnische Hintergründe: Kiir ist ein Dinka, Machar ein Nuer. Im Dezember war ein Machtkampf zwischen den beiden Politikern eskaliert. (dpa)