Erbil. Nach seinem Besuch in Bagdad ist US-Außenminister John Kerry am Dienstag in die kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak weitergereist. Er wolle die kurdische Führung dazu bewegen, sich an einer neuen irakischen Regierung zu beteiligen, hieß es. Extremistische Isis-Kämpfer sollen derweil die größte irakische Ölraffinerie eingenommen haben.

US-Außenminister John Kerry ist zu einem unangekündigten Besuch in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak eingetroffen. Dort wolle er die kurdische Führung dazu bringen, sich an einer neuen irakischen Regierung zu beteiligen, meldete der Nachrichtenkanal Al-Arabiya am Dienstag.

Bereits am Vortag hatte Kerry überraschend Bagdad besucht, um die irakische Führung zur Bildung einer Einheitsregierung aus Schiiten, Sunniten und Kurden zu bringen.

Rufe nach unabhängigem Kurdistan werden lauter

Kerrys Besuche sind eine Reaktion auf den weiteren Vormarsch der extremistischen Sunnitenmiliz Isis, die weite Teile des Nordens und Westens des Landes beherrscht. Laut Medienberichten sollen mutmaßliche Isis-Kämpfer nun auch die größte irakische Ölraffinerie in Baidschi eingenommen haben. Dort steht auch ein Elektrizitätswerk, von dem aus Bagdad mit Strom versorgt wird.

Die Kurden genießen im Nordirak eine weitgehende Autonomie. So haben sie eine eigene Regierung. Zuletzt waren jedoch Rufe nach einem unabhängigen kurdischen Staat wieder lauter geworden. (dpa)