Land NRW soll Unwetter-geschädigten Städten helfen
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Düsseldorf. . Die rot-grüne Landesregierung will am Dienstag darüber beraten, wie und in welchem Umfang sie den Städten helfen kann, in denen das Unwetter besonders gewütet hat. Jeder vierte Baum wurde nach Angaben des NRW -Landesbetriebes „Wald und Holz“ in den Städten entwurzelt oder umgeknickt.
Die rot-grüne Landesregierung gerät nach den verheerenden Unwetter-Folgen an Rhein und Ruhr unter Zugzwang, ein Hilfspaket für die betroffenen Städte zu schnüren. Der Essener CDU-Fraktionschef Thomas Kufen forderte ein Soforthilfeprogramm wie 2007 nach dem Orkan „Kyrill“. Das Landeskabinett werde am kommenden Dienstag über Hilfen für die Kommunen beraten, kündigte der Regierungssprecher von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) an.
„Das Umweltministerium wird den Kommunen fachliche Hilfe anbieten“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) unserer Zeitung. Konkret gehe es um Beratung und Begutachtung. „Etwa auf Fragen wie: Welche Spezialfirmen gibt es in NRW für welche Holz-Arbeiten? Wie kann das Sturmholz noch vermarktet werden? Welche Bäume gelten als potenziell gefährdet und müssen gefällt werden?“, erläuterte Remmel. Von finanziellen Hilfen verlautete zunächst nichts.
Jeder vierte in den Städten wurde entwurzelt oder abgeknickt
Nach Berechnungen des Landesbetriebes „Wald und Holz“ wurden allein von den Regionalforstämtern Ruhr und Niederrhein 61.000 der landesweit 80.000 beschädigten Festmeter Baumholz registriert. In den Stadtgebieten wurde jeder vierte Baum entwurzelt oder abgeknickt.
„Besonders bedauerlich ist, dass die wichtigen Erholungsfunktionen unserer Wälder und Parks in den betroffenen Ballungsräumen durch das Sturmtief erheblich beeinträchtigt sind“, sagte Hans-Jürgen Schäfer vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Da größere Park- und Alleebäume bei der Neupflanzung leicht mehrere Hundert Euro verschlingen, müssen besonders gebeutelte Städte wie Essen oder Düsseldorf mit hohen Kosten rechnen.
Baum explodierte bei Blitzeinschlag
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600 Bahnkilometer sind noch nicht wieder befahrbar
Nach Angaben der Deutschen Bahn können 600 Kilometer Gleise noch nicht befahren werden. In der Rhein-Ruhr-Region habe der Sturm 1500 Kilometer des Gleisnetzes betroffen. Zwischen Düsseldorf und Dortmund müssen noch 60 Kilometer Oberleitung erneuert werden. Der Essener Hauptbahnhof blieb am Freitag vom Schienenverkehr abgehängt, während der Bochumer Hauptbahnhof wieder angefahren werden kann.
Im Düsseldorfer Stadtgebiet hat die Bundeswehr ihren Aufräumdienst mit 300 Soldaten gestartet und mit schweren Bergepanzern viele Bäume aus dem Weg geräumt. Die Essener Feuerwehr schickte am Freitag ebenfalls ein Hilfegesuch an die Bundeswehr.
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