Brüssel. Die Nato-Verteidigungsminister haben am Mittwoch über die internationale Militärpräsenz in Afghanistan nach dem Auslaufen des Kampfeinsatzes Ende des Jahres beraten. Die Nato will dann nur noch zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte im Land bleiben - für wie lange ist aber unklar.

Die Nato will sich noch nicht auf ein Ende ihres militärischen Engagements in Afghanistan festlegen. Die Dauer der Ausbildungsmission, die unmittelbar nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes Anfang 2015 starten soll, stehe noch nicht fest, sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Mittwoch nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Die Truppenstärke wird nach seinen Worten zunächst nahe an 12.000 Soldaten heranreichen.

Die Nato hatte während ihrer seit mehr als zwölf Jahren laufenden Kampfmission zeitweise mehr als 130.000 Soldaten in Afghanistan stationiert. Jetzt sind es noch knapp 50.000.

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US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, dass die USA 2015 nur noch 9800 Soldaten in Afghanistan lassen wollen. Deren Zahl soll bis Mitte 2015 halbiert werden. Bis Ende 2016 wollen die USA ihre Soldaten fast vollständig abziehen.

Deutschland will sich mit bis zu 800 Soldaten im Norden Afghanistans an der Ausbildungsmission beteiligen. Insgesamt braucht die Nato 8000 bis 12.000 Soldaten für den Einsatz. Rasmussen sagte, man werde "am oberen Ende" landen. Dass die Nato die Mission "Resolute Support" nach 2016 ohne die Amerikaner fortsetzen kann, gilt als unwahrscheinlich. (dpa)