Washington. . US-Präsident Barack Obama hat am Dienstag den Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan konkretisiert. In Washington erklärte Obama, Anfang kommenden Jahres soll die Zahl der Soldaten deutlich reduziert sein. 2017 würden nur noch einige Hundert Soldaten in Afghanistan stationiert sein.
Die USA wollen mit dem Ausscheiden von Präsident Barack Obama aus dem Amt in zweieinhalb Jahren seine Militär-Präsenz in Afghanistan vollständig aufgeben. Ab 2015 sollen nur noch 10.000 US-Truppen am Hindukusch für Ordnung sorgen und weiterhin afghanische Sicherheitskräfte schulen.
Im Laufe des kommenden Jahres ist dann eine Konzentration der US-Truppen auf die Hauptstadt Kabul und das Hauptquartier in Bagram vorgesehen. Ab 2017, so der Präsident am Dienstag bei einer kurzfristig anberaumten Rede im Weißen Haus, werden nur noch einige hundert US-Soldaten die amerikanische Botschaft absichern.
Derzeit sind noch 32.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert
Damit ist die seit Monaten kursierende Drohung eines Totalabzugs Amerikas schon im kommenden Winter de facto vom Tisch. Sie war entstanden, weil sich der noch amtierende Präsident Hamid Karsai hartnäckig geweigert hatte, ein neues Truppenstatut zu unterzeichnen, das US-Truppen unter anderem Strafverfolgung durch afghanische Behörden zusichert. Abdullah Abdullah wie auch der frühere Finanzminister Aschraf Ghana, die sich Mitte Juni bei einer Stichwahl um die Nachfolge Karrass bewerben, haben sich mit den Forderungen Washingtons bereits einverstanden erklärt.
Wenn der seit 13 Jahren währende Einsatz der Internationalen Militärtruppe (ISAF) Ende 2014 endet, soll auf Drängen der US-Generalität ein kleineres Soldaten-Kontingent vor einem Wiedererstarken der Taliban schützen und die örtlichen Sicherheitskräfte weiter ertüchtigen. An dieser Mission sollen sich auch bis zu 800 Bundeswehrsoldaten beteiligen. Derzeit sind noch 32.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert.