Düsseldorf. Straßenbahnen werden immer stärker zum Sorgenkind der Nahverkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen. Auf Hunderte Millionen Euro beziffert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr den jährlichen Sanierungsbedarf, sonst drohe der Stillstand. Städte wie Mülheim diskutieren längst, ihre Stadtbahn abzuschaffen.

Die Finanzmisere des ­öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) bedroht immer mehr Stadtbahnen in NRW. "Ohne turnusmäßige Erneuerung von Teilen der Stadtbahnanlagen ist voraussehbar, dass es mittelfristig zu Problemen, Störungen und letztlich sogar zum Stillstand kommen wird", warnte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bei einer Expertenanhörung im Landtag.

Nach Angaben des Landesverbandes Deutscher Verkehrsunternehmen gibt es bereits eine "Abwärtsspirale", die zu einem verstärkten Umstieg auf kostengünstigere Buslinien führen könnte.

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Als Beispiel nannte der Fachverband die Stadt Mülheim, die schon 2013 den Einstieg in den Straßenbahn-Ausstieg diskutiert hatte. Der jährliche Sanierungsbedarf im ÖPNV wird in NRW auf 350 bis 400 Millionen Euro geschätzt. NRW erhält seit Jahren vom Bund etwa sechs Prozent weniger Mittel, als nach dem Einwohnerschlüssel fällig wären.