Berlin. Yusuf Yerkel, Berater des türkischen Regierungschefs Erdogan, ist nach dem Bergwerksunglück in Soma unangenehm aufgefallen: Er wurde dabei gefilmt, wie er auf einen Demonstranten eintrat. Yerkel wurde nun seines Postens enthoben. Ein Grund wurde noch nicht genannt.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat einen Berater weniger: Yusuf Yerkel, der nach dem Bergwerksunglück in Soma bei Tritten auf einen Demonstranten gefilmt wurde, ist seinen Job los. Wie türkische Medien am Samstag berichteten, wurde er seines Postens enthoben. Ein Grund für die am 21. Mai in Kraft getretene Entlassung wurde nicht genannt.

Bilder des auf einen am Boden liegenden Demonstranten eintretenden Beraters hatten in der Türkei und im Ausland Entrüstung ausgelöst und verschärften die Kritik am Verhalten der Regierung. Demonstranten hatten Erdogan bei seinem Besuch in der Bergwerksstadt Soma ausgebuht.

Auch interessant

Tritte als "Selbstverteidigung"

Erdogans regierende AKP-Partei hatte zunächst versucht, die Tritte als Selbstverteidigung zu rechtfertigen. Yerkel entschuldigte sich später und wurde Medienberichten zufolge für eine Woche krankgeschrieben. Yerkel habe sich das rechte Bein verletzt und sei untersucht worden.

Bei der Katastrophe am 13. Mai in Soma wurden 301 Kumpel getötet, es ist das schwerste Bergwerksunglück in der Geschichte der Türkei. Auch Demonstranten gegen Erdogans Auftritt in Köln werfen dem Ministerpräsidenten Fehlverhalten vor. Er hatte solche Unglücke als "normal" bezeichnet. Seit dem Unglück ist die Situation in der Türkei angespannt. (dpa)