Essen. . Im vergangenen Jahr war der Wahlomat bei Google der meistgesuchte Begriff. Weil Bundestagswahl war. Ob die Europawahl am 25. Mai den Wahlomaten erneut nach vorne katapultiert? Seit diesem Montag jedenfalls kann man die Standpunkte der Parteien - und die eigenen - zur Europawahl vergleichen.

Wer sich fragt, worum es bei der Europawahl eigentlich inhaltlich geht: Seit diesem Montag gibt es Antworten. Insgesamt 38, um genau zu sein: Der "Wahl-O-Mat" der Bundeszentrale für politische Bildung ist wieder online. Die Macher betonen: Er gibt keine Wahlempfehlungen. Doch er könnte einem die Europawahl etwas näher bringen. Weil er 38 zentrale Thesen von 25 Parteien sammelt und vergleichen lässt, die am 25. Mai zur Wahl stehen.

Vom 22. bis 25 Mai wird in den 26 EU-Mitgliedsstaaten gewählt. In Deutschland treten insgesamt 25 Parteien an, in NRW sind es 24. Wähler haben nur eine Stimme, mit deren Hilfe die insgesamt 751 Abgeordneten des Europaparlaments bestimmt werden. Wer sich nicht durch einzelne Wahlprogramme klicken will, kann mit dem Wahl-O-Mat seine Parteienpräferenz herausfiltern. Auch per Smartphone, denn Wahlomaten gibt es per App - für iPhone, Android und sogar Windows Phone.

Hier geht's zum Wahlomat

Die Thesen reichen vom Beibehalten des Euros in Deutschland, über EU-weite Mindestlöhne bis zum Abbau von Agrarsubventionen. Es wird nach Schutzzöllen für EU-Produkte gefragt, zur Wiedereinführung von Ausweiskontrollen an den Staatsgrenzen und zur Einführung von europaweiten Volksentscheiden.

Auch interessant

Soll es EU-weite Grenzen zur Höhe von Managergehältern geben? Soll die EU eigene Steuern einführen? Forderungen, die 25 Schüler unterstützt durch Politik- und Sozialwissenschaftler für die Bundeszentrale für politische Bildung aus den Wahlprogrammen ausgefiltert haben.

Wer den Wahlomaten durchspielt, erreicht am Ende einiges: Man kann seine eigene Position zu den Thesen testen und schließlich eine Rangliste destillieren - an der Spitze die Partei, mit den meisten Übereinstimmungen. Im Anschluss kann man sich noch die Begründungen aus den Wahlprogrammen anzeigen lassen - und findet eine tabellarische Übersicht mit den Antworten aller der Parteien.

Wahlomat bei Google das meistgesuchte Stichwort

Im vergangenen Jahr war der Wahlomat bei der Suchmaschine Google das meistgesuchte Stichwort. Die Bundestagswahl hat für die bis dato meisten Abrufe gesorgt, seit der Wahlomat-Premiere im Jahr 2002. Insgesamt wurde der Wahlomat seitdem bereits 39 Millionen mal genutzt. Dass er auch in diesem Jahr die Google-Statistik anführen wird, ist eher nicht zu erwarten: Beim Wählerinteresse lagen Europawahlen zuletzt am untersten Ende der Statistik. 2009 gaben nur 43,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Fünf Jahre zuvor waren es gar nur 43 Prozent.

Auch interessant

Bei der Europawahl 2014 allerdings gibt es für Parteien diesmal keine Sperrklausel. Wer sich an Experimenten versuchen will: Der Wahlomat lädt dazu ein, auch die Positionen von ÖDP, Tierschutzpartei oder zum Beispiel den Bibeltreuen Christen zu vergleichen. (dae/WE)