Berlin. . Die Wirtschaft wächst - die soziale Spaltung in Deutschland jedoch auch. Sozialexperten schlagen in ihrem neuesten Jahresbericht Alarm. Noch nie sei die Spanne zwischen Arm und Reich im wiedervereinigten Deutschland größer gewesen. Die Große Koalition verschärfe die Situation durch Passivität.

Mitten im Wirtschaftsaufschwung schlagen Sozialexperten Alarm: Trotz der guten Konjunktur vertieft sich die soziale Spaltung in Deutschland – die Politik auch der Großen Koalition verschärfe mit Passivität die Situation.

Zu diesem Ergebnis kommt ein erstmals vorgelegtes Jahresgutachten zur sozialen Lage, das der Paritätische Gesamtverband ausgearbeitet hat. „Am wachsenden Wohlstand haben immer weniger Menschen teil, noch nie war im vereinigten Deutschland die Spanne zwischen Arm und Reich größer“, sagte der Chef des Wohlfahrtsverbands, Rolf Rosenbrock. „Der Trend ist bedrohlich“.

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Für einen Kurswechsel schlägt das Gutachten auch höhere Steuern auf große Einkommen und Vermögen vor, um Arbeitsförderung und Armutsbekämpfung zu finanzieren.

Beklagt werden vor allem vier Problembereiche: Erstens wachse die Armut, vor allem bei Erwerbslosen, Alleinerziehenden und mit „besorgniserregender Dynamik“ auch bei Rentnern. Zweitens stagniere trotz zunehmender Erwerbstätigkeit die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf dem hohen Niveau. Drittens beklagen die Experten die „extrem ungleiche“ Vermögensverteilung. Schließlich verweist das Gutachten auf einen Rückgang „guter“ Arbeitsverhältnisse.