Oslo. Mit 278 Nominierungen sind dieses Jahr so viele Menschen und Organisationen für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden wie nie zuvor. Damit sei der Rekord von 259 Vorschlägen aus dem vergangenen Jahr gebrochen, teilte das norwegische Nobelkomitee nach seinem ersten Treffen in diesem Jahr mit.
Nie zuvor gab es so viele Vorschläge für den Friedensnobelpreis: 278 Nominierungen sind beim norwegischen Nobelkomittee eingegangen. Die Namen werden zwar noch geheim gehalten, einige sind jedoch längst bekannt. Bei anderen handelt es sich um die üblichen Verdächtigen. Ansonsten wird eifrig spekuliert. "Das zeigt, dass das Interesse am Friedensnobelpreis stetig wächst", sagte der Direktor des Nobelinstituts, Geir Lundestad, dem norwegischen Rundfunk. Auf der Liste stünden 47 Organisationen.
Das Nobelkomitee verrät nicht, welche Namen auf der Liste stehen. Aus den Vorschlägen wählt das Komitee 30 bis 40 Namen aus, die in die engere Auswahl kommen. Dann schrumpft die Liste weiter, bis im Herbst der Preisträger bekanntgegeben wird. Der Friedensnobelpreis wird jedes Jahr am 10. Dezember in Norwegens Hauptstadt Oslo überreicht. 2013 wurde die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) mit dem prestigeträchtigen Preis ausgezeichnet.
Anders als das Nobelkomitee können Parlamentarier oder Organisationen ihre Vorschläge auch offiziell bekanntgeben. So haben etwa zwei norwegische Abgeordnete den amerikanischen Whistleblower Edward Snowden vorgeschlagen. "Sein Tun hat dazu geführt, dass Vertrauen und Transparenz wieder zu Leitprinzipien in Sicherheitsfragen wurden", begründeten sie ihre Entscheidung.
Vorschläge sind immer ernst gemeint
Der Sender NRK glaubt zu wissen, dass Papst Franziskus nach seiner Wahl auf der Liste gelandet ist. Auch Menschenrechtsaktivisten aus Russland und Uganda, die gegen die Diskriminierung von Homosexuellen protestieren, gehörten zu den Nominierten. Zudem sei die Favoritin von 2013, die pakistanische Schülerin Malala, wieder vorgeschlagen.
"Es ist klar, dass manche Kandidaten stärker dastehen als andere, aber ich glaube, dass diejenigen, die Vorschläge machen, diese immer als seriös auffassen", sagte Lundestad. "Ich habe mal gesagt, dass Michael Jackson ein Beispiel für jemanden war, der vielleicht nicht so ein ganz ernster Kandidat war, aber diejenigen, die ihn nominiert haben, haben das zweifellos für eine ernste Nominierung gehalten." (dpa)