Mönchengladbach. Schlag gegen die radikal-islamische Salafistenszene in NRW: Die Polizei hat in Mönchengladbach einen einflussreichen Prediger festgenommen. Laut einem Medienbericht soll es sich um Sven Lau handeln. Der Vorwurf: Er soll für den Kampf von Islamisten in Syrien Geld und Sachleistungen gesammelt haben.

Ermittler haben am Montag in Mönchengladbach einen führenden radikal-islamischen Salafisten verhaftet. Der 33-jährige Deutsche soll für den bewaffneten Kampf von Islamisten in Syrien Geld und Sachleistungen gesammelt haben, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Montag mitteilten.

Außerdem soll er gemeinsam mit einem 24-jährigen Stuttgarter im vergangenen Jahr einen 37 Jahre alten Deutschen zur Ausreise nach Syrien angestiftet haben, um dort im Bürgerkrieg zu kämpfen.

Die Ausreise des 37-Jährigen und des 24-jährigen Stuttgarters habe jedoch verhindert werden können, teilten die Behörden weiter mit. Zur Identität des 33-Jährigen wollten sich die Ermittler in Stuttgart auf Anfrage nicht äußern, nach Informationen des Magazins "Focus" soll es sich jedoch um den führenden Salafisten Sven Lau handeln.

Polizei durchsuchte Wohnungen in Mönchengladbach und Düsseldorf

Der 33-Jährige wurde nach Angaben der Behörden in Mönchengladbach festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Stuttgarter Behörden gehört er seit mehreren Jahren zum Kreis einflussreicher salafistischer Prediger in Deutschland. Er sei als ideologisches Bindeglied bekannter überregionaler salafistischer Netzwerke einzuschätzen.

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Im Zuge der Polizeiaktion am frühen Montagmorgen wurde demnach Wohnungen in Mönchengladbach und Düsseldorf durchsucht. Dabei wurden demnach mehrere Notebooks und Mobiltelefone, ein vierstelliger Bargeldbetrag sowie schriftliche Unterlagen beschlagnahmt.

Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe für Syrien soll sich der 33-Jährige zuletzt maßgeblich an Geldsammlungen beteiligt haben. Mit einem Teil des gesammelten Geldes wurde den Behörden zufolge im Januar ein ausrangierter Notarztwagen gekauft. Der Festgenommene soll zwei Männer aus Nordrhein-Westfalen dazu angestiftet haben, als humanitäre Hilfsfahrt getarnt mit diesem Notarztwagen und mehreren tausend Euro Bargeld in diesem Monat von Mönchengladbach aus über die Türkei nach Syrien zu fahren.

Mit dem Auto und dem Bargeld sollte im syrischen Aleppo eine dschihadistische Gruppierung im Kampf gegen die amtierende syrische Regierung unterstützt werden, teilten die Ermittler weiter mit. Der Notarztwagen und das Bargeld seien im Raum Nürnberg von LKA-Ermittlern sichergestellt worden. (afp)