Duisburg. Die Polizei war mit einer Hundertschaft im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern: Rund 250 Salafisten haben sich am Samstag in Duisburg versammelt. 20 Rechte trafen sich am Rande. Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage setzte mit einem interreligiösen Friedensgebet ein Zeichen.

Gut 250 Anhänger des Salafisten-Predigers Pierre Vogel sind am Samstag auf den Portsmouth-Platz – direkt vor dem Haupteingang des Duisburger Hauptbahnhofs – gekommen, um sich die Rede des in Frechen geborenen Konvertiten anzuhören. Vogel, der für 14 Uhr angekündigt worden war, ließ auf sich warten und griff erst um 15.50 Uhr zum Mikrofon. Bis dahin hatten die Kundgebungsteilnehmer ihren Glauben gefeiert und gebetet.

Am Rande der Kundgebung trafen sich etwa 20 Personen von NPD und „Pro NRW“ gemeinsam zu einer angeblichen Spontandemonstration am Busbahnhof. „Mitgeführte Fahne und Megafon sprechen eindeutig gegen einen spontanen Entschluss“, so die Polizei, die ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitete.

Kein Platz für Extremismus und Fundamentalismus

Die Polizei, die mit einer Hundertschaft vor Ort war, hatte sich ebenfalls vorbereitet auf die am späten Nachmittag vom Auswärtsspiel in Dortmund heimkehrenden MSV-Fans.

Pierre Vogel gilt als Hassprediger. Der Konvertit, hier bei der Kundgebung in Duisburg, sieht sich als Aufrufer zum Frieden.
Pierre Vogel gilt als Hassprediger. Der Konvertit, hier bei der Kundgebung in Duisburg, sieht sich als Aufrufer zum Frieden. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool

Bereits mittags hatte das Duisburger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage zu einem interreligiösen Friedensgebet an der Merkez-Moschee in Marxloh eingeladen. Oberbürgermeister Sören Link sowie Vertreter der Moscheegemeinde und des Ditib-Landesverbandes, der evangelischen und katholischen Kirche sowie der jüdischen Gemeinde betonten, dass Duisburg eine offene, tolerante Stadt sei, in der es keinen Platz für Extremismus und Fundamentalismus gebe. „Wir stehen auch auf, wenn religiöse Hassprediger auftreten“, so Superintendent Armin Schneider. Im Gebet wurden die Gemeinsamkeiten von Judentum, Christentum und Islam betont.