Goslar. . Angesichts der beträchtlichen Straßenschäden sei die Pkw-Maut eine Option, sagte Kay Nehm, Präsident der jährlichen Verkehrssicherheitskonferenz. Der Plan, ausschließlich Ausländer zu belangen, erscheine aber in seiner „plakativen Europarechtsfeindlichkeit eher als frühes Eingeständnis des Scheiterns“.

Die schweren Lkw sind Hauptverursacher maroder Straßen in Deutschland: Zu diesem Schluss kommt der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages, Kay Nehm. Zur Eröffnung der Expertentagung in Goslar forderte er, Speditionen stärker zur Kasse zu bitten. Um den Straßenbau zu finanzieren, sei auch eine Pkw-Maut möglich – sie könne aber nicht auf Ausländer beschränkt bleiben.

Der Verkehrsgerichtstag beschäftigt sich bis zum Freitag auch mit dem „gläsernen Autofahrer“. Plakativ spricht der Auto Club Europa (ACE) von „NSA-Wanzen“ im Auto. Hintergrund ist der ab 2015 vorgeschriebene europaweite Einbau von „eCall“-Systemen in Neuwagen.

Bei einem Unfall sollen diese Systeme direkt einen Notruf absetzen und die Position des Unfallautos melden. Verbände wie der ACE oder der Deutsche Anwaltverein (DAV) warnen davor, dass auch andere Daten weitergegeben werden, etwa wie schnell das Fahrzeug vor dem Unfall fuhr. Rechtsanwalt Christian Funk: „Neben einem Datenmissbrauch droht der gläserne Autofahrer.“