Bagdad. In drei verschiedenen Bezirken Bagdads sind am Sonntag Sprengsätze detoniert. Bei den Anschlägen kamen mindestens 15 Menschen ums Leben, 40 weitere wurden verletzt. Die irakische Armee bereitet unterdessen eine Offensive zur Rückeroberung der von Aufständischen besetzten Stadt Falludscha vor.

Bei einer Reihe von Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Sonntag mindestens 15 Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden.

Nach Angaben der Behörden detonierten die Sprengsätze in drei verschiedenen Bezirken Bagdads. Es habe sich um drei Autobomben sowie einen am Straßenrand deponierten Sprengsatz gehandelt.

Das vergangene Jahr war das blutigste im Irak seit 2008. Der Nichtregierungsorganisation Iraq Body Count (IBC) zufolge ereigneten sich zwei Drittel der gewaltsamen Tode in der zweiten Jahreshälfte. Die Organisation befürchtet, dass sich diese Entwicklung 2014 fortsetzt.

Irakische Armee will die Stadt Falludscha zurückerobern

Derweil plant die irakische Armee eine Offensive zur Rückeroberung der von islamistischen Aufständischen kontrollierten Stadt Falludscha. "Die irakischen Streitkräfte bereiten einen Großangriff auf Falludscha vor", sagte am Sonntag ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.

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Spezialkräfte des Militärs seien bereits in der Stadt im Einsatz. Derzeit marschiere die Armee rund um Falludscha auf. Den Einwohnern solle ermöglicht werden, die Stadt zu verlassen, bevor dann der "Angriff zur Niederschlagung der Terroristen" gestartet werde, sagte der Vertreter.

Falludscha und Teile der 50 Kilometer westlich gelegenen Stadt Ramadi sind unter Kontrolle der Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL), die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahesteht. Am Freitag hatte es dort die schwersten Gefechte seit Jahren gegeben. Auslöser der jüngsten Gewalteskalation war die Räumung eines sunnitischen Protestlagers in Ramadi. Dabei kam es zu blutigen Auseinandersetzungen. Der weitgehende Rückzug der Sicherheitskräfte aus Ramadi und Falludscha ermöglichte dann den Kämpfern von ISIL, sich in beiden Städten festzusetzen. (afp)