Düsseldorf. . Der Zuzug von Menschen aus Südosteuropa stellt viele Schulen in NRW vor große Herausforderungen. Danach bedeuten in erster Linie fehlende Deutschkenntnisse eine hohe Hürde und „lassen eine Teilnahme am Unterricht in einer Regelklasse nicht zu“.
Der Zuzug von Menschen aus Südosteuropa stellt viele Schulen in NRW vor große Herausforderungen. Der Bildungsstand der zugewanderten Kinder und Jugendlichen ist sehr verschieden, wie es in einem Bericht des Schulministeriums heißt. Danach bedeuten in erster Linie fehlende Deutschkenntnisse eine hohe Hürde und „lassen eine Teilnahme am Unterricht in einer Regelklasse nicht zu“.
Vor allem Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Gelsenkirchen müssen vermehrt schulpflichtige Kinder aus Rumänien und Bulgarien aufnehmen. Teils haben die Neuankömmlinge schon eine Schule in der Heimat besucht, teils verfügen sie über gar keine Schulerfahrung, weil sie in ihrem Herkunftsland ausgegrenzt worden seien. Entsprechend unterschiedlich sei die Sprachkompetenz, heißt es.
„Hohe Bildungsmotivation“ bei Kindern und Eltern
Da viele Zuzügler kein einziges Wort Deutsch sprächen, könne ein normaler Unterricht im Klassenverband nicht mehr gewährleistet werden, kritisiert der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Tenhumberg. Nach Angaben des Schulministeriums steht das Erlernen der deutschen Sprache an erster Stelle.
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Kinder ohne Deutschkenntnisse würden zunächst bis zu zwei Jahren in Vorbereitungs- oder Auffangklassen aufgenommen, ehe sie den regulären Unterricht besuchen. „Teilweise beherrschen die Kinder jedoch auch mehrere Sprachen“, so der Bericht.
Hohe Bildungsmotiovation und schnelle Lenerfolge
Da die Zuwanderer-Familien in der Regel nichts über das Schulsystem in NRW oder außerschulische Angebote wüssten, sei die Verunsicherung der Eltern sehr groß. Schulexperten loben allerdings die „hohe Bildungsmotivation“ bei Kindern und Eltern sowie „schnelle Lernerfolge“, wenn erst einmal Vertrauen zur Schule und den Behörden aufgebaut worden sei. „Eine eingehende Beratung der neu zugewanderten Familien ist deshalb unabdingbar“, rät das Ministerium.
Laut Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) können Schulen in „wirtschaftlichen und sozialen Problemlagen“ durch zusätzliche Integrationsstellen unterstützt werden. Duisburg verfügt derzeit über 180 solcher Stellen, Dortmund über 174, Gelsenkirchen über 84 und Düsseldorf über 92. Für den Unterricht in Herkunftssprachen wie Bulgarisch, Romanes, Rumänisch oder Türkisch können die Schulbehörden auch freie Stellen mit Lehrkräften aus dem Kreise der Zuwanderer besetzen.