Essen. Die Leser unserer Zeitungen stimmten ab: Edward Snowden, Malala Yousafzaiund Papst Franziskus liegen vorn. Denn sie haben eines gemeinsam: Mut. Auch Angela Merkel wird genannt. Und die ganz persönlichen Helden.

Wer ist Ihr Held des Jahres 2013?“ wollten wir von unseren Lesern wissen – und wir bedanken uns für zahlreiche Rückmeldungen, die uns per Internet oder als Brief erreichten. Das Ergebnis fällt – je nach Abstimmungs-Art – sehr unterschiedlich aus. In der Online-Abstimmung mit über 25.000 Teilnehmern liegt ganz klar Edward Snowden vorn; die Internet-Gemeinde huldigt also dem jungen NSA-Aussteiger, der die Welt mit immer neuen Enthüllungen über die Daten-Gier US-amerikanischer Geheimdienstler überrascht.

Unter denen, die uns Briefe oder Postkarten geschickt haben, ist dagegen Papst Franziskus der Favorit. Die Antworten lassen den Schluss zu, dass Franziskus gerade für Menschen im mittleren und reiferen Alter ein besonderer Hoffnungsträger ist. In dieser Leser-Gruppe wird übrigens auch Angela Merkel von einigen als Heldin genannt. Nummer drei unter den Persönlichkeiten des Jahres ist Malala Yousafzai. Für sie entschieden sich besonders viele E-Mail-Schreiber. Snowden, Franziskus und Malala – haben die Menschen bewegt. Sie werden bewundert für ihren Mut, sie sind die Vorbilder des Jahres. Und jeder Vierte findet seinen Helden eher im persönlichen Umfeld.

Auch von Malala sind viele Leser beeindruckt. (Foto: Patrick Hertzog)
Auch von Malala sind viele Leser beeindruckt. (Foto: Patrick Hertzog) © AFP
So begründen die Leser ihre Wahl 


„Meine Persönlichkeit des Jahres ist Malala Yousafzai, weil dieses Mädchen einfach mutig war und mich persönlich gerührt hat. Diese Kleine hat es verdient, Mensch des Jahres genannt zu werden.
Manfred Zacher, Bochum

In der Tradition der Aufklärung sehe ich den Whistleblower Edward Snowden, der die milliardenfache Ausspähung und Verdächtigung unschuldiger Bürger z. B. durch die NSA per Smartphone und am Telefon unter Einsatz seines Lebens öffentlich gemacht hat. Deshalb ist Snowden für mich Held des Jahres. Ihm gebührt der Friedensnobelpreis 2014.
Roland Klose, Bad Fredeburg

Meine Wahl: Papst Franziskus. Er predigt nicht nur Bescheidenheit, er lebt sie eindrucksvoll vor. Bescheidenheit ist vielen Menschen fremd geworden. Selbstdarstellung ist vielen wichtiger.
Erich Kempers, Velbert

Mein Held des Jahres ist Angela Merkel. Wer kann so ruhig und mit Charme und Güte eine solche Männer-Umgebung ertragen?
Anneliese Kühn, Bochum

Edward Snowden ist der wahre aber tragische Held. Nicht nur wichtige Daten wurden gestohlen, sondern auch grundlegende Werte beschädigt. Die Schadensgröße ist enorm und immer noch nicht absehbar. Snowden hat das alles aufgedeckt und uns sogar die Täter genannt.
Michael Weegen , Essen

Von den bescheidenen Auftritten des neuen Papstes Franziskus sind die Menschen regelrecht begeistert. (Foto: imago)
Von den bescheidenen Auftritten des neuen Papstes Franziskus sind die Menschen regelrecht begeistert. (Foto: imago) © imago/Ulmer

Helden des Jahres 2013 sind alle Bürger Deutschlands, die vor 1960 geboren wurden, ohne Kindergeld groß wurden und kriegstraumatisiert ihr Leben leben mussten.
Klaus Wiefelspütz, Velbert

Papst Franziskus ist mein Held. Er fasziniert alle Menschen, ob gläubig oder nicht.
Werner Schubert, Essen

Es ist für mich 76-jährigen Katholiken, ehemaligen Messdiener und Lateiner erfreulich, in Ihren Vorschlägen Papst Franziskus zu finden. Er ist der volksnaheste, kontaktfreudigste und bescheidenste Heilige Vater in der katholischen Kirchengeschichte – ein Vorbild an Bescheidenheit, Mitmenschlichkeit und Glaubwürdigkeit.
Erwin R. Zukowski, Essen

Held des Jahres ist für mich ganz klar Malala Yousafzai, die Mutige. Sie hat sich aufgelehnt für Bildung und ihr Leben aufs Spiel gesetzt..
K. Korber, per Mail

Heldin des Jahres ist für mich mit Abstand Malala Yousafzai.
Mario Miksch, per Mail

Die ganz persönlichen Helden unserer Leser 

Der krebskranke Mann...

An Weihnachten 2012 wurde bei meinem Mann die Diagnose „Darmkrebs“ festgestellt. Er nahm diese furchtbare Nachricht auf mit den Worten: „Ich muss die Krankheit wohl annehmen.“ Der verzweifelte Kampf begann. Ende Februar war klar, dass die Chemotherapie erfolglos war und mein Mann innerhalb kurzer Zeit an dem Krebs sterben würde. Er nahm es auch jetzt wieder auf mit den Worten: „Dann muss ich das wohl so annehmen“ und blieb auch an seinen letzten Tagen noch so stark, dass er für mich der Held des Jahres bleibt.
Astrid Dechardt, per E-Mail

...und die beste Freundin

Meine Heldin des Jahres ist meine beste Freundin Cordi. Wir haben uns letztes Jahr um diese Zeit kennengelernt, seitdem sind wir ein Herz und eine Seele. Cordi unterstützte mich tatkräftig und seelisch-moralisch in der letzten Phase meines Referendariats. Die Renovierung eines alten Hauses und ein Jobwechsel machten ihr das Leben nicht leicht. Doch meine Cordi ist eine Kämpferin. Sie ackert auf dem Bau, reißt Bäume aus und geht – ganz nebenbei – noch Joggen und mit mir ins Fitness-Studio. Solch eine Powerfrau und liebste Freundin gibt es kein zweites Mal.
Ina Krüger, Bochum