Kandahar. Erstmals haben die radikalislamischen Taliban damit gedroht, bei der Präsidentenwahl in Afghanistan am kommenden Donnerstag Wahllokale direkt anzugreifen. Auf Flugblättern drohen sie, gegen die eigene Bevölkerung loszugehen.
Die Taliban in Afghanistan versuchen die Bevölkerung mit direkten Drohungen einzuschüchtern. Erstmals haben die radikalislamischen Taliban damit gedroht, bei der Präsidentenwahl in Afghanistan am kommenden Donnerstag Wahllokale direkt anzugreifen.
"Wir werden neue Taktiken anwenden"
Auf Flugblättern, die am Sonntag im Süden des Landes verteilt wurden und die Reportern der Nachrichtenagentur AFP in der Stadt Kandahar vorlagen, hieß es: «Die geachteten Einwohner sollen darüber informiert werden, dass sie nicht an den Wahlen teilnehmen dürfen, weil sie sonst Opfer unserer Operationen werden.» Ein Taliban-Sprecher sagte AFP: «Wir werden neue Taktiken gegen Wahllokale anwenden.» Falls Bürger vor oder in den Wahllokalen verletzt würden, seien sie selbst dafür verantwortlich, denn die Taliban hätten sie vorher informiert.
Karsai regt Vermittlungsgespräche an
Der jüngere Bruder von Präsident Hamid Karsai, Achmed Wali Karsai, hatte am Freitag gesagt, er habe Stammesälteste in Südafghanistan um Vermittlungsgespräche mit den Islamisten gebeten. Taliban aus der Region hätten den Stammesführern versichert, die Wahl am kommenden Donnerstag nicht zu stören. Ein Sprecher der Taliban dementierte jedoch jegliche Gespräche. Am Samstag waren bei einem Anschlag der Taliban auf das NATO-Hauptquartier mindestens sieben Menschen getötet und über 90 verletzt worden. (afp)