Peking. Die chinesische Polizei hat den tödlichen Crash am Kaiserpalast in Peking als Terrorakt bewertet. Fünf Verdächtige wurden festgenommen. Sie stammen offenbar aus einer Region, in der überwiegend muslimische Uiguren leben.

Die chinesischen Behörden haben den Zwischenfall mit einem brennenden Geländewagen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking im Nachhinein als "Terroranschlag" eingestuft. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch im Internet mit. Sie schrieb von einer "sorgsam vorbereiteten, organisierten, vorsätzlichen, gewalttätigen Attacke". In dem ausgebrannten Wagen im Stadtzentrum seien Benzin, Kupfer, Eisenstäbe und eine Flagge mit extremem, religiösem Inhalt gefunden worden.

Drei Verdächtige hätten einen Geländewagen mit Absicht am Montag vor dem Kaiserpalast durch eine Menschenmenge gesteuert. "Dann hat der Wagen die Jinshui-Brücke gerammt und das mit Benzin beladene Auto ist mit den drei Verdächtigen in Brand geraten", schrieb die Polizei. Neben den drei Personen im Auto kamen zwei Touristen ums Leben; 38 Menschen wurden verletzt.

Flagge mit Aufruf zum "Heiligen Krieg" gefunden

Anschließend habe die Polizei bei einer Razzia weitere fünf Verdächtige gestellt. Bei ihnen seien eine Flagge mit einem Aufruf zum "Heiligen Krieg" sowie ein Messer gefunden worden, berichteten die Ermittler im Internet.

Die Polizei hatte in Hotels in Peking nach acht Verdächtigen gesucht. Sieben von ihnen seien Uiguren aus der westchinesischen Unruheregion Xinjiang, berichteten Hotelangestellte.

Die Lage in Xinjiang ist seit schweren Unruhen 2009 mit mehr als 200 Toten besonders angespannt. In den vergangenen Monaten gab es wiederholt blutige Zwischenfälle. Die turkstämmige, muslimische Minderheit der Uiguren fühlt sich von den Chinesen unterdrückt. Peking hingegen sieht "Separatisten und Terroristen" am Werk. (dpa)