Essen. . IGBCE-Chef Michael Vassiliadis schaltet sich beim Energiekonzern RWE ein. Scharf kritisiert er die Ankündigungen von Konzernchef Peter Terium, der weitere Sparpakete auf den Weg bringen will. Die Gewerkschaft Verdi warnt vor Nullrunden für die Beschäftigten.

Der scharfe Sparkurs von RWE-Chef Peter Terium löst Kritik im Arbeitnehmerlager aus. „Noch ehe das eine Sparprogramm umgesetzt ist bereits das nächste anzukündigen, fördert sicher nicht das Vertrauen in die Weitsicht des Managements“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, auf Anfrage unserer Redaktion.

RWE hatte unlängst den Abbau Tausender Stellen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Polen angekündigt. In einem Interview bereitete Konzernchef Terium die Beschäftigten nun auf weitere Einschnitte vor. „Unser Ergebnis wird dramatisch sinken“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.

„Für mich ist unvermeidbar, dass wir mit neuen Sparprogrammen nachlegen müssen.“ Beispielsweise müsse die RWE-Kraftwerkssparte mehr als die bisher geforderte halbe Milliarde Euro pro Jahr sparen.

Verdi fordert RWE auf, die Dividende zu senken

Anfang Oktober hatte es Spekulationen um ein vorzeitiges Ende des RWE-Braunkohletagebaus Garzweiler gegeben. „RWE hat mit der Braunkohle einen durch und durch gesunden Unternehmenskern“, sagte Vassiliadis.

„Die Braunkohle stabilisiert nicht nur den Konzern, sondern wird auch als stabile Brücke in die Ära einer neuer Energieversorgung noch lange gebraucht.“ Terium bekräftigte indes erneut, RWE werde an der Braunkohle festhalten.

Skeptisch äußerte sich auch die Gewerkschaft Verdi zum Sparkurs und der Verlagerung von Stellen ins Ausland. Sparen allein sei kein Erfolgsrezept, betonte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz. Nullrunden für die Beschäftigten seien mit Verdi nicht zu machen. „Wenn gespart werden soll, müssen alle ihren Beitrag leisten. Daher ist es richtig, in den nächsten Jahren die Dividende zu senken.“