Paris. Die umstrittene Abschiebung einer Schülerin in das Kosovo sorgt in Frankreich für Aufregung. Eine Bericht nennt die Aktion regelkonform. Präsident Hollande hat der 15-Jährigen eine Rückkehr in die Schule angeboten - ihre Familie darf nicht wieder nach Frankreich einreisen.
Nach der umstrittenen Abschiebung einer Schülerin hat Präsident François Hollande der 15-Jährigen eine Rückkehr für ihre Ausbildung nach Frankreich angeboten. Der Staatschef sicherte allerdings nur dem Mädchen allein die Wiederaufnahme zu, "wenn sie ihre Schulzeit in Frankreich fortsetzen will".
Gleichzeitig kündigte Hollande am Samstag in Paris an, Festnahmen im schulischen Umfeld zu untersagen. Die 15-Jährige war von Polizisten während eines Schulausflugs abgeholt worden, um sie gemeinsam mit ihrer Roma-Familie in das Kosovo abzuschieben.
Die Aktion war nach einem von der Regierung angeforderten Bericht regelkonform. Gleichzeitig kritisiert die 24 Seiten umfassende Untersuchung dabei mangelndes Augenmaß der Polizei. Gegen die Abschiebung hatten tausende französische Schüler in mehreren Städten demonstriert. Innenminister Manuel Valls ist wegen der Aktion und seines Kurses gegen illegal in Frankreich lebende Ausländer auch innerhalb der regierenden Sozialisten umstritten.
Der von Valls am Samstag Hollande vorgelegte Bericht stellt fest, die Abschiebung sei "in Übereinstimmung mit den Vorschriften" erfolgt. Allerdings sei nicht beachtet worden, dass die Aktion nicht im schulischen Umfeld hätte erfolgen dürfen. Der Bericht empfiehlt deswegen eine Präzision der geltenden Regeln, um Aktionen in solchen Bereichen auszuschließen. (afp)