Kiew. Hoffnung für Julia Timoschenko: Der ukrainische Präsident Janukowitsch ist wohl damit einverstanden, die Oppositionsführerin ausreisen zu lassen. Deutschland hatte sich bereit erklärt, Timoschenko aufzunehmen. Die Inhaftierte ist an einem Bandscheibenleiden erkrankt.

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch ist offenbar bereit, die inhaftierte Oppositionsführerin Julia Timoschenko ins Ausland zu lassen. Im Parlament werde derzeit ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht, sagte Janukowitsch am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Interfax in Donezk. "Wenn das Parlament das Gesetz annimmt, werde ich es natürlich unterzeichnen", fügte er demnach hinzu. Die Bundesregierung hatte angeboten, dass die an einem Bandscheibenleiden erkrankte Timoschenko in Deutschland behandelt werden kann.

Die ehemalige Regierungschefin sitzt seit zwei Jahren in Haft. Sie war wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die EU sieht in ihrem Fall ein Symbol für die politisch motivierte Justiz in der Ukraine.

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Die Inhaftierung Timoschenkos gilt als größtes Hindernis auf dem Weg zu dem geplanten Assoziierungsabkommen, das die Ukraine wirtschaftlich und wertepolitisch näher an die EU rücken soll. Das Vertragswerk soll Ende November auf einem Gipfel in Vilnius unterzeichnet werden.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte den Fall in der vergangenen Woche bei einem einem Besuch in Kiew mit Janukowitsch erörtert. Zudem kam er mit Timoschenkos Tochter Jewgenija zusammen. (afp)