São Paulo/Brasilia. Brasiliens Sportminister Aldo Rebelo will nur sechs Monate vor der Fußballweltmeisterschaft in seinem Land zurücktreten. Sein Schritt werde die von Massenprotesten überschatteten Vorbereitungen für das Großereignis nicht beeinträchtigen, sagte der Politiker der kommunistischen Partei.
Der brasilianische Sportminister Aldo Rebelo will im Dezember ein halbes Jahr vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft seinen Posten abgeben. Auswirkungen auf die Vorbereitungen des Großereignisses in seiner Heimat erwarte er nicht, sagte Rebelo am Mittwoch (Ortszeit) lokalen Medien. Wer Probleme durch seinen Rücktritt befürchte, "würde meine Rolle stark überschätzen", sagte der Politiker von der Kommunistischen Partei.
Rebelos Rückzug fällt in die Bau-Endphase der zwölf WM-Stadien. Der Weltverband FIFA hatte angemahnt, dass die Arenen bis Ende des Jahres fertiggestellt sind. Dafür werde er noch sorgen und dann zurücktreten, um sich für den Gouverneursposten im Staat São Paulo zu bewerben, sagte Rebelo. Der 57-Jährige ist seit 2011 im Amt.
Terrororganisation droht mit Anschlägen
In dem Gespräch mit Journalisten in Brasilia wies Rebelo zugleich Sicherheitsbedenken für die WM trotz der jüngsten Terrordrohungen zurück. Er habe volles Vertrauen in die zuständigen Behörden seines Landes und glaube nicht, dass "eine kriminelle Organisation eine Veranstaltung wie die Weltmeisterschaft bedrohen kann", sagte Rebelo.
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Bei den Vorbereitungen der WM spielte der Minister eine Schlüsselrolle. Nicht nur bei der FIFA gibt es noch Zweifel um den reibungslosen Ablauf. Brasilien habe noch einiges zu erledigen, merkte die FIFA erst in der vergangenen Woche an. Neben Problemen mit der Infrastruktur bereiten den Organisatoren auch massive Sozialproteste Sorgen.
Zuvor hatte die brasilianische Verbrecherorganisation "Primeiro Comando da Capital" (PCC/Erstes Hauptstadt-Kommando) mit Anschlägen während der Weltmeisterschaft 2014 und den anschließenden Präsidentschaftswahlen gedroht. Die vor allem im Umkreis der Elf- Millionen-Metropole São Paulo agierende Bande kündigte eine "Weltmeisterschaft des Terrors" an, sollten führende Köpfe des PCC in Gefängnisse mit verschärften Haftbedingungen verlegt werden. (dpa/afp)