Moskau. Die russischen Behörden wollen “Drogen und illegale Stoffe“ bei den in der Arktis geenterten Greenpeace-Aktivisten entdeckt haben: Nach dem Streit ums unberechtigte Befahren russischer Seewege und Piraterie-Ermittlungen gegen die “Arctic Sunrise“-Crew kündigen sich damit weitere Anklagepunkte an.

Die russischen Behörden legen den festgenommenen Greenpeace-Aktivisten außer "bandenmäßiger Piraterie" weitere "schwere Verbrechen" zur Last. Auf dem am 19. September in der Arktis aufgebrachten Schiff "Arctic Sunrise" seien Drogen und andere illegale Güter entdeckt worden, teilten die Ermittler am Mittwoch in Moskau mit. Die neuen Vorwürfe werden demnach gegen einige der 30 festgenommenen Greenpeace-Aktivisten erhoben, denen bereits nach den bisherigen Vorwürfen bis zu 15 Jahre Haft drohen.

Auf der "Arctic Sunrise" sei "offenbar Mohn und Morphium" aufbewahrt worden, hieß es in einer schriftlichen Erklärung der Ermittler. 30 Umweltschützer aus 18 Ländern hatten am 18. September versucht, eine Bohrinsel des russischen Gazprom-Konzerns in der Arktis zu entern, um auf Umweltrisiken durch die Gas- und Ölförderung in dem Gebiet aufmerksam zu machen.

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Ihr Schiff wurde jedoch von der russischen Küstenwache aufgebracht und nach Murmansk geschleppt. Seither sitzen die wegen "bandenmäßiger Piraterie" angeklagten Umweltschützer in Untersuchungshaft.

Greenpeace-Chef will für Festgenommene bürgen

Greenpeace-Chef Kumi Naidoo bat inzwischen um ein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Naidoo bot außerdem schriftlich an, im Falle ihrer Freilassung persönlich für die Umweltschützer zu bürgen. Er sei bereit, bis zur Klärung der Angelegenheit nach Russland zu ziehen, schrieb Naidoo an Putin. Sollten sie auf Kaution entlassen werden, biete er sich als "Garant" für die "gute Führung" der angeklagten Aktivisten an. (afp)