Moskau. Greenpeace hat einen Eisbrecher ohne russische Genehmigung entlang der sogenannten Nordroute in die Arktis geschickt. Die “Artic Sunrise“ soll nahe eines Nationalparks auf hoher See Ölbohrfirmen behindern. Russlands Blockade sei ein “kaum verholener Versuch, friedlichen Protest zu verhindern“.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat einen Eisbrecher in die Arktis entsandt und damit die russischen Behörden brüskiert. Obwohl Moskau zuvor schon drei Mal die Genehmigung hierfür verweigert hatte, sei die "Arctic Sunrise" am Samstagmorgen entlang der sogenannten Nordroute aufgebrochen, teilte Greenpeace mit. Die Protestaktion richtet sich gegen Bohrungen des russischen Erdölgiganten Rosneft und seines US-Partners ExxonMobil nahe eines Arktis-Nationalparks.
Moskau reagierte verärgert auf die Aktion. Das unter niederländischer Flagge fahrende Schiff habe "massiv" gegen russisches und internationales Recht verstoßen, kritisierte das russische Transportministerium.
Laut Greenpeace hatten die Behörden als Grund für ihre hartnäckige Verweigerungshaltung angeführt, dass die "Arctic Sunrise" nicht ausreichend für Fahrten im Packeis gewappnet sei. Greenpeace selbst bezeichnete dies als "kaum verhohlenen Versuch, friedlichen Protest zu verhindern".
Schiff soll Offshore-Erkundungen stören
"Der Russische Arktis-Nationalpark ist ein spezieller Ort voll mit seltenen und bedrohten Tierarten", erklärte Greenpeace-Aktivistin Christy Ferguson an Bord des Schiffes, das die vorbereitenden Offshore-Erkundungen auf See vor Ort stören soll. "Wenn Rosneft und ExxonMobil Bohrplattformen vor der Küste errichten, riskieren sie damit katastrophale Ölaustritte und Lecks, die die ganze Region verwüsten könnten." Greenpeace wirft beiden Konzernen vor, ihre Aktivitäten hinter einem Mantel des Schweigens zu vertuschen. (afp)