Berlin. Der rechtsextremistischen griechischen Partei “Goldene Morgenröte“ werden Verbindung zur deutschen NPD nachgesagt. Das hat das deutsche Innenministerium am Freitag bekannt gegeben. Ein Anhänger der griechischen Partei hatte unlängst einen linksgesinnten Musiker getötet.
Griechenlands rechtsextreme Partei "Goldene Morgenröte" hat nach Angaben Bundesregierung auch Verbindungen zu rechten Gruppierungen in Deutschland. Die deutsche NPD etwa unterhalte Kontakte zu Gesinnungsgenossen in mehreren europäischen Staaten, teilte das deutsche Innenministerium am Freitag mit.
"Vor diesem Hintergrund gibt es auch vereinzelte Kontakte zwischen der NPD und der 'Goldenen Morgenröte'." Darüber hinaus seien für die NPD Gleichgesinnte in den Niederlanden, Spanien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn die wichtigsten Partner.
In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken vom März dieses Jahres hatte die Bundesregierung erklärt, sie habe weder bestätigte Erkenntnisse, dass die griechische Partei in Deutschland Fuß gefasst habe, noch solche über Anhänger-Zahlen hierzulande. Allerdings wisse man von vereinzelten Kontakten der "Goldenen Morgenröte" nicht nur zur NPD, sondern auch zur freien Kameradschaftsszene, darunter dem neonazistischen "Freien Netzwerk Süd". Grundsätzlich merkte die Bundesregierung an: "Das Erstarken rechtsextremer Parteien ... ist kein Phänomen, dass sich auf Griechenland beschränkt."
"Goldene Morgenröte" als kriminelle Vereinigung verdächtigt
Die griechische Partei "Goldene Morgenröte" steht im Verdacht, eine kriminelle Vereinigung zu sein. Parteichef Nikolaos Mihaloliakos und zwei andere Parlamentsabgeordnete der Partei befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft. Die griechischen Behörden geht verstärkt gegen Rechtsextremisten vor, seit ein Anhänger der "Goldenen Morgenröte" einen linksgesinnten Musiker getötet hatte.
Die Partei stellt derzeit 18 der 300 Abgeordneten im griechischen Parlament und erreichte bei der letzten Wahl knapp sieben Prozent der Wählerstimmen. Inzwischen aber hat sich die Zahl ihrer Unterstützer laut Umfragen allerdings nahezu halbiert. (rtr)