Düsseldorf. Der Lehrermangel in manchen Fächern macht's möglich: Künftig sollen es in NRW Seiteneinsteiger noch einfacher haben, in den Lehrerberuf zu wechseln. Die Schulen selbst können sich nun ihre Bewerber aussuchen und dabei auch entscheiden, welcher Studienabschluss ihnen dabei reicht.
Wer keine klassische Lehrerausbildung hat, sondern „nur” einen anderen Universitätsabschluss und zwei Jahre Berufserfahrung, der kann sich direkt auf eine von einer Schule ausgeschriebene Stelle bewerben. Das Angebot gilt auch für Interessierte, die noch keine Berufserfahrung besitzen, aber nach dem Studium mindestens zwei Jahre lang ein minderjähriges Kind betreut haben.
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Bisher musste der Universitäts-Abschluss formal als Erste Staatsprüfung für ein Lehramt anerkannt werden. Das entfällt. Nun entscheidet die Schule selbst und nicht mehr die Bezirksregierung, wer für die Laufbahn geeignet ist. Berufserfahrung und Erzieher-Qualitäten sind wichtige Kriterien bei der Stellenvergabe.
Schüler unterrichten - und selbst noch 'Schüler' sein
Interessierte finden ausgeschriebene Stellen im Internet unter www.leo.nrw.de. Unter dieser Adresse kann man sich auch in eine „Interessentendatei” eintragen und wird dann automatisch per Mail über freie Stellen informiert. Einstellungschancen für Seiteneinsteiger gibt es derzeit in Haupt-, Real-, Gesamtschulen, Gymnasien, insbesondere aber in Berufs- und Weiterbildungskollegs. Vor allem in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern ist der Lehrermangel in NRW groß.
Die neuen Lehrer werden parallel zum Beruf zwei Jahre lang pädagogisch ausgebildet. Nach der Staatsprüfung sind sie den „traditionell” ausgebildeten Lehrern gleichgestellt. Auch Seiteneinsteigern winkt der Beamtenstatus nach der berufsbegleitenden Ausbildung. Sie dürfen dann aber noch nicht 40 Jahre alt sein.
Der Verdienst hängt unter anderem davon ab, in welcher Schulform unterrichtet wird. Im Schnitt werden zunächst brutto 3000 Euro monatlich gezahlt.
Wer Interesse hat am Seiteneinstieg, der kann sich am Dienstag, 10. November, 16 bis 19 Uhr, in einem der 36 NRW-Studienseminare beraten lassen. Die Adressen stehen im Internet unter www.studienseminare.nrw.de