Düsseldorf. . Auf der Suche nach einer bezahlbaren Mietwohnung konkurrieren viele Studenten mit einkommensschwachen Haushalten. Allerdings gibt es in manchen Wohnheimen noch Leerstände. In den Tagen, bevor das Semester beginnt, haben es Wohnungssuchende besonders schwer.

Enger Wohnungsmarkt, steigende Mieten und knapp 125 000 Abiturienten, die an die Unis drängen – die Suche nach einer Studentenbude in NRW ist kurz vor Semesterbeginn besonders schwierig. Das Land versucht die Situation vor allem in den stark gefragten Ballungszentren zu entschärfen.

Bis Ende 2014 sollen über 3000 Wohnheimplätze mehr zur Verfügung stehen als 2010 – insgesamt 40 000. Doch schon heute wären nach Angaben der Studentenwerke 5000 zusätzliche Plätze nötig, um den Mangel zu lindern.

Von einer speziellen „Wohnungsnot“ für Studierende wollte Wissenschafts-Staatssekretär Helmut Dockter im Fachausschuss des Landtags am Dienstag nichts wissen. Er räumte aber ein, dass Erstsemester zunehmend mit einkommensschwachen Haushalten um den knappen bezahlbaren Wohnraum konkurrieren. Dies treffe vor allem die Rheinschiene, aber auch Städte wie Münster.

37 Prozent der Studierenden leben in einer Mietwohnung

Dennoch gebe es selbst in begehrten Uni-Städten wie Düsseldorf oder Münster geringfügige Leerstände in Wohnheimen, vor allem in nicht zentraler Lage. Dies zeige, dass die pauschale Forderung nach mehr Wohnheimplätzen in NRW auf lange Sicht falsch sei.

Nach einer Erhebung des Studentenwerks wohnen 37 Prozent der Studierenden in einer Mietwohnung, 29 Prozent in einer Wohngemeinschaft, 23 Prozent bei ihren Eltern – aber nur 10 Prozent im Wohnheim. Mehr als jeder zweite Student würde gern in eine Mietwohnung ziehen.

Von 2010 bis 2012 investierten die Studentenwerke in NRW 228 Millionen Euro in den Wohnungsbau. Zusätzlich, so Dockter, legte das Land ein Programm von jährlich 50 Millionen Euro zinsverbilligter Kredite auf, mit dem Projekte in Köln, Münster und Paderborn mit 450 Wohnplätzen gefördert worden seien.

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Ein Zimmer in einem Studentenwohnheim kostet zwischen 129 und 349 Euro pro Monat. Allein in Bochum standen Mitte September 1500 Bewerber auf der Warteliste.