Athen. Im Öffentlichen Dienst beschäftigte Griechen streiken in dieser Woche: Mit ihren Arbeitsniederlegungen protestieren sie unter anderem gegen die 15.000 Entlassungen, die bis Ende 2014 geplant sind. Weitere 25.000 Menschen müssen mit Kündigungen rechnen - eine Folge des Sparprogramms Griechenlands.

Nach der Sommerpause ist die griechische Regierung unter Ministerpräsident Antonis Samaras mit einer großen Streikwelle im staatlichen Bereich gegen geplante Entlassungen konfrontiert. Am Montagmorgen setzte die Polizei Tränengas ein, um rund 300 Schulwarte auseinander zu treiben. Diese hatten den Eingang des Ministeriums für Verwaltungsreform in Athen blockiert, wie das Fernsehen zeigte.

Am Vormittag begann auch ein fünftägiger Streik der Gymnasiallehrer. Die Lehrer der Volksschulen legten für drei Stunden die Arbeit nieder. Auch die Bediensteten der Renten- und Krankenkassen starteten einen füntägigen Streik.

15.000 Beamte sollen bis Ende 2014 entlassen werden

Hauptgrund der Streikwelle: Unter dem Druck der internationalen Geldgeber will die Regierung in Athen 15.000 Staatsbedienstete bis Ende 2014 entlassen. Weitere 25.000 Staatsdiener sollen in die sogenannte Mobilitätsreserve wechseln. Sie müssen im kommenden Jahr mit dem Verlust ihrer Arbeitsplätze rechnen, sollte im Staatsapparat keine andere Stelle für sie gefunden werden.

Am Mittwoch und Donnerstag wollen alle Staatsbediensteten für 48 Stunden streiken. Ihre Gewerkschaft (ADEDY) hat dazu aufgerufen. Die Ärzte in staatlichen Krankenhäusern wollen von Dienstag an und für drei Tage nur Notfälle behandeln. Die Arbeitskämpfe werden allen Anzeichen nach keine Auswirkungen auf den Bereich Tourismus haben. (dpa)