Koblenz. Die FPD will das Betreuungsgeld nach der Bundestagswahl neu diskutieren. Zwar fühle sich die Partei laut Spitzenkandidat Rainer Brüderle an den Koalitionsvertrag der ablaufenden Legislaturperiode gebunden. Bei neuen Gesprächen werde das Betreuungsgeld aber “erneut Verhandlungsgegenstand sein“.

Die FDP will nach der Bundestagswahl das umstrittene Betreuungsgeld neu zur Debatte stellen. "Wir werden sicherlich erneut darüber zu diskutieren haben", sagte FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle der "Rhein-Zeitung" vom Donnerstag. An den Koalitionsvertrag der ablaufenden Legislaturperiode, in dem das Betreuungsgeld vereinbart worden sei, fühle sich die FDP gebunden. Aber bei neuen Gesprächen werde das Betreuungsgeld "erneut Verhandlungsgegenstand sein".

Das Betreuungsgeld sei kein "Herzensanliegen" der FDP und entspreche auch nicht ihren Vorstellungen, betonte der FDP-Politiker. Es habe "erhebliche Widerstände" auch in seiner Fraktion gegeben. Brüderle verwies zugleich darauf, dass auch die Union in der schwarz-gelben Koalition habe "Punkte schlucken" müssen, wie etwa die Aussetzung der Wehrpflicht. Nach der Wahl werde das Betreuungsgeld aber erneut diskutiert werden müssen.

Die schwarz-gelbe Koalition hatte sich auf Druck vor allem der CSU und nach langem Streit auf die Einführung eines Betreuungsgelds geeinigt. Eltern, die ihre Kleinkinder im zweiten Lebensjahr nicht in eine öffentliche Kita schicken, können seit dem 1. August Betreuungsgeld in Höhe von 100 Euro im Monat erhalten. Ab August 2014 sollen 150 Euro gezahlt werden, dann auch an Eltern mit Kindern im dritten Lebensjahr. (afp)