Wiesbaden. Nachdem FDP-Politikerin Dagmar Döring ihre Kandidatur wegen eines Aufsatzes über Pädophilie zurückgezogen hatte, stehen die Wiesbadener Liberalen nun ohne Bundestagskandidat da. Der Grund: Ein anderer Bewerber kann nicht nachnominiert werden.

Nach dem Rückzug von Dagmar Döring wegen eines Aufsatzes über Pädophilie steht die FDP in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ohne Bundestagskandidat da.

Es könne kein anderer Bewerber nachnominiert werden, bestätigte das Büro des Landeswahlleiters am Montag einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Name Dörings werde wie gehabt auf dem Stimmzettel erscheinen, und die angekreuzten Stimmen würden gezählt. Wenn sie aber nicht antrete, verfielen sie.

Döring reagiert auf Forschungsprojekt zum Thema Pädophilie

Döring hatte am Wochenende angekündigt, ihre Kandidatur zur Bundestagswahl am 22. September zurückzuziehen. Damit reagierte sie auf ein Forschungsprojekt, das im Auftrag der Grünen den Einfluss von Pädophilie-Befürwortern in der Anfangszeit der Partei untersucht.

Die Wissenschaftler waren dabei auf einen mehr als 30 Jahre alten Aufsatz Dörings gestoßen, in dem sie Forderungen nach einer Legalisierung von Sexualbeziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen unterstützt hatte. (dpa)