Bonn. Die Staatsanwaltschaft Bonn will Berichten zufolge nicht wegen der gegen SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück erhobenen Vorwürfe ermitteln, dieser habe angeblich vor Jahren illegal eine Putzfrau beschäftigt. Auch Steinbrücks Ehefrau Gertrud müsse nicht mit einem Ermittlungsverfahren rechnen.
Die Bonner Staatsanwaltschaft wird wegen der Vorwürfe in einem Erpresserbrief an Peer Steinbrück keine Ermittlungen gegen den SPD-Kanzlerkandidaten aufnehmen. Die Behörde habe keine Sekunde daran gedacht, Ermittlungen einzuleiten, da das Ganze ja verjährt sei, selbst wenn an den Anschuldigungen etwas dran wäre, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Fred Apostel, am Mittwoch in Bonn.
Zudem müsste für Ermittlungen beim Bundestag die Aufhebung von Steinbrücks Immunität beantragt werden. Der Kölner "Express" hatte zuerst über die Haltung der Bonner Behörde berichtet.
Staatsanwaltschaft überprüft die Angaben
In dem Brief wurde Steinbrück und seiner Ehefrau Gertrud vorgeworfen, vor 14 Jahren eine Putzfrau illegal beschäftigt zu haben. Der Schreiber drohte damit, dies öffentlich zu machen, falls Steinbrück nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichtet. Steinbrück und seine Frau wiesen die Vorwürfe entschieden zurück und erstatteten Anzeige gegen Unbekannt.
Am Montag hatte sich der Briefschreiber bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Er habe den Brief zwar in einem Augenblick momentaner Verärgerung über Steinbrück geschrieben, ihn dann aber nicht abschicken wollen. Er sei irrtümlich in die Post geraten.
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Die Staatsanwaltschaft überprüft die Angaben des Mannes. Es wird weiter wegen versuchter Nötigung ermittelt. Zur Identität des Briefschreibers machte Apostel keine Angaben. Der Brief war in einem Briefzentrum bei Bonn gestempelt worden. Steinbrück vermutet dahinter eine Einzelperson aus seinem Wohnumfeld in Bonn. (dpa/afp)