Berlin. Sigmar Gabriel ist Verfechter eines generellen Tempolimits auf Autobahnen. Dass sein Dienstwagen mit 180 Sachen auf der Autobahn unterwegs war, ist im Wahlkampf nicht gerade förderlich. Deshalb will der SPD-Chef 500 Euro an die Verkehrswacht spenden. Seine Erklärung fürs flotte Tempo: Zeitdruck.

SPD-Chef Sigmar Gabriel will nach einer Schnellfahrt seines Fahrers auf der Autobahn 500 Euro an die deutsche Verkehrswacht spenden. "Damit will ich zeigen, dass ich nicht zu denen zähle, die Wasser predigen und Wein saufen", sagte Gabriel am Dienstag "bild.de". Ein Verstoß gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung lag demnach aber offensichtlich nicht vor.

Ein Team von "Stern TV" hatte dem Bericht zufolge zuvor mitbekommen, dass Gabriels Dienstlimousine vergangene Woche mit rund 180 Stundenkilometern auf der Autobahn zwischen Hamburg und Osnabrück zu einem Wahlkampftermin unterwegs war. Noch Anfang Mai hatte der SPD-Chef ein generelles Tempolimit auf Autobahnen von 120 Stundenkilometern gefordert und dies vor allem mit der Verkehrssicherheit begründet.

"Fehler liegt bei mir und dem Termindruck"

Die Verantwortung für die Schnellfahrt seines Fahrers nahm Gabriel nun auf sich: "Schuld bin ich selbst", sagte er zu "Bild". Zwar habe sein Fahrer "die klare Anweisung, nicht schneller als 130 Stundenkilometer zu fahren; aber wenn ich Termine überziehe, drückt er manchmal aufs Gas, um die Zeit wieder reinzuholen".

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Dies geschehe vor allem dann, wenn er hinten im Auto schlafe oder arbeite, sagte der SPD-Chef weiter. Entschuldigen wolle er sich damit aber nicht, denn "der Fehler liegt bei mir und dem Termindruck, der durch mich im Wahlkampf entsteht". (afp)