Istanbul. Die türkische Regierung hat den Abschlussbericht des Bundestags-Untersuchungsausschusses zu den Verbrechen der rechtsextremen Terrorzelle NSU als “wichtigen Schritt“ gewürdigt. Die Hinweise auf das Versagen der Sicherheitsbehörden könnten einen Beitrag zur Bekämpfung des Rechtsextremismus leisten.

In der Vergangenheit hatte sich die Türkei mehrmals sehr kritisch über den Umgang der deutschen Behörden mit den NSU-Verbrechen geäußert. Den Abschlussbericht des Bundestags-Untersuchungsausschusses zu den Verbrechen der rechtsextremen Terrorzelle NSU hat das Außenministerium am Mittwochabend in Ankara hingegen als "wichtigen Schritt" gewürdigt.

Nun könne das durch die Berichte über Verbindungen zwischen des NSU und den Sicherheitsbehörden erschütterte Vertrauen der Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Bundesrepublik neu aufgebaut werden, erklärte das Außenamt.

Weiter könnten die Hinweise des Ausschusses auf das Versagen von Polizei und Geheimdienst einen Beitrag zur besseren Bekämpfung des Rechtsextremismus leisten. Die Türkei glaube an eine restlose Aufklärung der Verbrechen.

In München läuft derzeit der Prozess wegen der NSU-Morde an acht Türken, einem Griechen und einer deutschen Polizistin, die jahrelang ungeklärt geblieben waren. Der am Montag vom Bundestag verabschiedete Bericht des NSU-Untersuchungsausschusses hatte viele Ermittlungspannen offen gelegt. (afp)