Leipzig. “Jobs für Eltern“ - Mit einer neuen Kampagne will die Bundesagentur für Arbeit einem Medienbericht zufolge Druck auf arbeitslose Eltern ausüben. Sie sollen schneller wieder Arbeit finden, sobald ihre Kinder zur Schule gehen. Die Bundesagentur wendet sich dazu auch an die Arbeitgeber.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will einem Zeitungsbericht zufolge den Druck auf Hartz-IV-Familien erhöhen. Mit der bundesweiten Aktion "Jobs für Eltern" sollen Eltern schulpflichtiger Kinder schneller wieder eine Arbeit finden, sagte BA-Vizepräsident Heinrich Alt der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwochsausgabe). "Wir werden in Unternehmen intensiv werben, damit etwa Alleinerziehende wieder eine Chance bekommen."
Mit der Einschulung von bundesweit 100.000 Kindern, die Grundsicherung erhalten, solle ihren Eltern ein beruflicher Neuanfang ermöglicht werden, sagte Alt dem Blatt. "Eine gute Schulbildung legt den Grundstein für die berufliche Zukunft. Gerade in dieser Phase brauchen Kinder gute Vorbilder, die ihnen vermitteln, dass Lernen und Arbeiten zum Leben gehören."
Viele Unternehmen seien bei zusätzlichen Neueinstellungen angesichts der anhaltenden Konjunkturrisiken zurückhaltender, sagte Alt. Das mache es für Hartz-IV-Empfänger schwieriger, eine Arbeit zu finden. Gerade deshalb bräuchten sie mehr Unterstützung durch die Jobcenter.
Alt sieht auch Unternehmen in der Pflicht
Laut Alt wollen die Jobcenter am 3. September bundesweit mit gezielten Aktionen auf Arbeitgeber zugehen. So wollten Vermittler Firmenchefs die Bewerberunterlagen von Eltern und Alleinerziehenden vorlegen. Kurzbewerbungsgespräche seien ebenso geplant wie Einzelbetreuung. Ferner sollten Eltern gezielt Job-Angebote unterbreitet werden, zudem erhielten sie Informationen zu Kinderbetreuung und Bildungsangeboten.
Da in mehreren Bereichen bereits Fachkräfte knapp werden, müssten Unternehmen sich auch Bewerbern öffnen, die "keine glattgebügelten Lebensläufe haben oder schon längere Zeit nicht mehr Teil der Arbeitsgesellschaft waren", forderte Alt. (afp)