Nürnberg. Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Antragsformulare überarbeitet und einfacher gestaltet. Das Projekt sei zusammen mit Psychologen angegangen worden, nun stehe der Antragsteller stärker im Mittelpunkt. Weil viele Sonderfälle gestrichen wurden, müssen davon Betroffene nun in die Jobcenter kommen.
Im Bemühen um mehr Bürgernähe hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) jetzt auch das Hartz-IV-Antragsformular vereinfacht. Seit Donnerstag setzen alle Jobcenter eine von überflüssigen Details befreite Vorlage ein. Das neue Antragsformular sei zwar um zwei Seiten länger, dafür aber "optisch entzerrt", erläuterte BA-Sprecherin Anja Huth. Mit Unterstützung von Psychologen sei dafür gesorgt worden, dass sich Arbeitslose auf dem Formblatt besser zurechtfänden.
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Das neue Formular erhebe auch nicht mehr den Anspruch, alle Lebenslagen von Hartz-IV-Empfängern abzubilden. "Lediglich bei einem Prozent der Antragsteller fällt die Lebenssituation etwas stärker aus dem Rahmen. Diese besonderen Fälle müssen künftig vor Ort in den Jobcentern verhandelt werden", betonte Huth. Damit werde verhindert, dass die Masse der Arbeitslosen, die gar nicht unter solche Sonderregelungen fallen, nur verwirrt würden.
Fragen nun aus der Ich-Form
"Das Wichtigste ist aber der Perspektivwechsel: Alle Fragen können jetzt in der Ich-Form - also aus dem Blickwinkel des Antragstellers - beantwortet werden", erläuterte die Sprecherin. Arbeitslose würden künftig beispielsweise nicht mehr mit der Frage konfrontiert: "Sind Sie alleinerziehend?", sondern könnten den etwas persönlicheren Satz "Ich bin alleinerziehend" ankreuzen. Die neuen Formulare seien von Arbeitslosen getestet und danach erneut leicht nachgebessert worden, berichtet Huth. In den vergangenen drei Jahren hat die BA mehr als 180 Dokumente überarbeitet. (dpa)