Berlin. Die demografische Entwicklung wirkt sich auch auf die Rentenkassen aus. Der erfreuliche Umstand, dass unsere Lebenserwartung steigt, führt auch zu einer längeren Rentenbezugsdauer: Die hat sich seit 1995 um drei Jahre verlängert. Damit steigen auch die Ausgaben für die Pensionäre deutlich.
Deutschlands Senioren werden immer älter und bekommen immer länger Rente. Die Rentenbezugsdauer stieg im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von 19 Jahren, wie die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf die neueste Statistik der Deutschen Rentenversicherung berichtete. Demnach verlängerte sich die Rentenbezugsdauer innerhalb eines Jahres um mehr als sechs Monate. 2011 lag die durchschnittliche Bezugsdauer demnach noch bei 18,3 Jahren. Seit 1995 habe sich die Bezugsdauer sogar um mehr als drei Jahre verlängert. Damals wurden Renten dem Bericht zufolge im Schnitt 15,8 Jahre lang gezahlt.
Frauen bezogen der Statistik zufolge auch 2012 deutlich länger Rente als Männer. Im Schnitt erhielten Frauen demnach 21,3 Jahre lang Rente, Männer 16,7 Jahre lang. Bei Frauen in Ostdeutschland stieg die Rentenbezugsdauer 2012 demnach sogar auf 23 Jahre.
465 Milliarden Euro für Beamten-Pensionen
Diese Entwicklung schlägt sich auch unmittelbar auf den Bundeshaushalt nieder: So sind die die Belastungen für den Bund aus Versorgungsleistungen für Beamte im Ruhestand weiter gestiegen. Die Kosten für künftige Pensionen und Beihilfen zugunsten der Ende 2012 aktiven Beamten und Ruheständler bei Bund, Post und Bahn betrugen 465,42 Milliarden Euro. Das waren rund 25,3 Milliarden Euro mehr als Ende 2011, wie aus einer am Freitag bekanntgewordenen Vermögensrechnung hervorgeht. Den Rückstellungen standen 6,75 Milliarden Euro gegenüber, die der Bund über seine Sondervermögen Versorgungsrücklage und Versorgungsfonds aufgebaut hat.
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Künftige Neueinstellungen wurden in den Zahlen nicht berücksichtigt, über die die "Bild"-Zeitung zuvor berichtete. Die Pensionskosten für Bundesbeamte, Richter und Bundeswehr-Soldaten in den nächsten Jahrzehnten summieren sich auf 160,85 Milliarden Euro, die der Postbeamten werden auf 141,97 Milliarden Euro taxiert. Weitere 62,76 Milliarden Euro sind für Pensionen der Bahn-Beamten nötig.
Die ehemaligen Staatsunternehmen Post und Bahn beschäftigen noch immer einige Beamte, die ihren Status nach der Privatisierung behalten haben. (dpa/afp)