Beirut/Tel Aviv. Nach dem Raketenbeschuss aus dem Libanon hat die israelische Luftwaffe am Freitag einen Vergeltungsschlag auf einen Stützpunkt einer radikalen Palästinensergruppe geflogen. Kampfjets hätten im südlibanesischen Naameh-Tal eine Stellung der Volksfront zur Befreiung Palästinas - Generalkommando angegriffen, berichtete die nationale libanesische Nachrichtenagentur.
Israel hat mit einem Luftangriff südlich von Beirut auf eine Salve von Katjuscha-Raketen aus dem Libanon reagiert. Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht den Stützpunkt einer radikalen Palästinensergruppe südlich von Beirut angegriffen, meldete die Polizei am Freitag in der libanesischen Hauptstadt. Die israelische Armee teilte mit, es handele sich um die Reaktion auf den Raketenangriff vom Vortag. Es war das erste Mal seit fast zwei Jahren, dass Raketen aus dem Libanon in Israel einschlugen.
Die Luftwaffe habe eine "Terrorstätte" in Naame zwischen Beirut und Sidon angegriffen und direkte Treffer verzeichnet, teilte die Armee mit. Ziel des israelischen Luftangriffs war nach libanesischen Angaben ein Stützpunkt der Volksfront zur Befreiung Palästinas - Generalkommando (PFLP-GC).
Luftangriff richtete angeblich keinen Schaden an
Die Gruppe um Ahmed Dschibril unterhält enge Beziehungen zum Iran sowie zur libanesischen Hisbollah und wird vom Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützt. Die Regierung in Damaskus steht derzeit wegen mutmaßlicher Giftgasangriffe unter Druck. Kurz bevor die Raketen auf Israel abgefeuert wurden, hatte sie behauptet, Israel sei Teil einer Verschwörung gegen Syrien.
Nach Angaben aus dem Umfeld der Palästina-Volksfront richtete der israelische Angriff keinen Schaden an, auch wurde niemand verletzt. Vertreter der Gruppe sagten libanesischen Medien, die Volksfront habe mit dem Angriff auf Israel nichts zu tun.
Al-Kaida-nahe Gruppe bekennt sich zum Anschlag
Eine Gruppierung namens Abdullah-Assam-Brigaden bekannte sich über den Kurznachrichtendienst Twitter zu der Tat. Sie ist nach einem palästinensischen Islamistenprediger benannt, der als Mentor des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden galt. Sie hatte sich in den vergangenen Jahren schon mehrmals zu Raketenangriffen auf Israel bekannt, zuletzt im November 2011. Es handelt sich um eine kleinere Gruppierung, deren Mitglieder häufig in palästinensischen Flüchtlingslagern im Süden des Libanons leben.
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Am Donnerstag waren vier Raketen des Typs Katjuscha, die von libanesischem Gebiet aus abgefeuert wurden, in Israel eingeschlagen. Die israelische Raketenabwehr "Eisenkuppel" fing zwischen den Küstenstädten Akko und Naharia eine Rakete in der Luft ab. Zwei Geschosse schlugen in Ortschaften im Norden des Landes ein und richteten dort Sachschaden an. Mitte August war Israel zuletzt mit einer Rakete von der ägyptischen Halbinsel Sinai angegriffen worden. (dpa)