Washington. Der Spionage-Whistleblower Edward Snowden hat sich von seinem Vater distanziert. Weder Lon Snowden noch dessen Anwalt würden ihn in irgendeiner Weise vertreten, teilte Edward Snowden mit. Durch verschiedene Äußerungen hätten sein Vater und der Anwalt allerdings den Eindruck erweckt.
Der Spionage-Enthüller Edward Snowden hat sich von seinem Vater Lon Snowden und dessen Anwalt distanziert. "Weder mein Vater, sein Anwalt Bruce Fein noch dessen Frau Mattie Fein vertreten mich in irgendeiner Weise", zitierte die Online-Zeitung "Huffington Post" aus einem Schreiben des Computerspezialisten. Daran werde sich auch in der Zukunft nichts ändern.
"Ich habe das Glück, Rechtsbeistand von einem internationalen Team mit einigen der besten Anwälte auf der Welt zu bekommen und mit Journalisten zu arbeiten, deren Integrität und Mut außer Frage stehen", schrieb der Enthüller in der am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Mehrere Medien seien durch "Personen, die seinem Vater nahestehen", in die Irre geführt worden und hätten falsch über seine Situation berichtet.
Vater hatte sich zu Enthüllungen geäußert
Lon Snowden und Bruce Fein hatten sich seit den Enthüllungen zu den Spähprogrammen des US-Geheimdienstes NSA mehrfach zu dem Fall geäußert und dadurch den Eindruck erweckt, Snowden zu vertreten. Zudem planten sie eine Reise nach Moskau, um den dort untergekommenen Whistleblower in rechtlichen Fragen zu beraten.
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Anlass des Schreibens von Snowden junior war ein angeblicher Konflikt zwischen Lon Snowden und der Enthüllungsplattform Wikileaks sowie Glenn Greenwald, der die NSA-Enthüllungen Anfang Juni im "Guardian" öffentlich gemacht hatte. Das "Wall Street Journal" hatte am Donnerstag von Unstimmigkeiten zwischen den einzelnen Unterstütze-Lagern Snowdens berichtet.
Greenwald: Keine Verbindungen zwischen Vater und Sohn
Edward SnowdenGlenn Greenwald entgegnete in dem Bericht, Snowdens Vater sowie das Ehepaar Fein hätten keine Verbindung zu dem Enthüller. "Snowden ist nicht 14 Jahre alt. Er ist ein willensstarker, unabhängiger, autonomer Erwachsener und trifft all seine Entscheidungen darüber, mit wem er Geschäfte macht und wer ihn vertritt, allein", sagte Greenwald. Snowden selbst stellte in seinem Schreiben klar: Zumindest zwischen ihm und den Menschen oder Organisationen, mit denen er kooperiert, gebe es keine Konflikte.
Die USA haben von Russland immer wieder die Auslieferung Snowdens gefordert und wollen ihn vor Gericht stellen. Der Fall hatte zu einem diplomatischen Zerwürfnis zwischen Moskau und Washington geführt. (dpa)