Islamabad. Die USA haben die meisten ihrer Diplomaten aus dem Konsulat im pakistanischen Lahore in Sicherheit gebracht. Das US-Außenministerium begründete das mit konkreten Drohungen gegen das Konsulat. Bei einem Anschlag auf eine Moschee kamen unterdessen mehrere Menschen ums Leben.

Aus Angst vor Anschlägen rufen die USA das Personal ihres Konsulats in der pakistanischen Stadt Lahore größtenteils zurück. Das US-Außenministerium ordnete am Freitag die Evakuierung aller verzichtbaren Mitarbeiter an und sprach eine Reisewarnung für ganz Pakistan aus.

Grund seien konkrete Bedrohungen für das Konsulat. Lahore liegt im Nordosten Pakistans nahe der Grenze zu Indien. "Mehrere ausländische und einheimische Terroristengruppen stellen eine potenzielle Gefahr für US-Bürger in ganz Pakistan dar", hieß es in der Erklärung.

Tote bei Anschlag auf Moschee in Quetta

Unklar blieb zunächst, ob die Anordnung mit der jüngsten Schließung von US-Vertretungen in Nahen Osten in Verbindung steht. Hintergrund ist hier eine Warnung vor möglichen Anschlägen der islamistischen Extremistenorganisation Al-Kaida im August.

58620246.JPG

Vor einer Moschee am Rande der pakistanischen Stadt Quetta wurden unterdessen am Freitag mindestens neun Menschen erschossen. Unbekannte Angreifer hätten das Feuer auf Gläubige eröffnet, als diese die Moschee verließen, sagten Polizisten. Mindestens zehn Menschen hätten Verletzungen erlitten.

Nach Angaben eines Polizisten hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlags ein früheres Mitglied der Provinzregierung in der Moschee auf. Ob die Schüsse ihm galten, sei jedoch ungewiss. Der Politiker blieb demnach unverletzt.

Quetta liegt in der Unruhe-Provinz Baluchistan

Die Gläubigen hatten in der sunnitischen Moschee anlässlich des Festes Eid al-Fitr gebetet, mit dem das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan gefeiert wird. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Quetta liegt in der Unruhe-Provinz Baluchistan, die an Afghanistan grenzt. Am Donnerstag waren in der Stadt 38 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Polizisten, als ein Selbstmordattentäter sich während einer Trauerfeier für einen erschossenen Polizisten in die Luft sprengte.(afp/dpa/rtr)