Washington. Eine US-Militärrichterin hat die mögliche Höchststrafe für den Wikileaks-Informanten Bradley Manning von 136 auf 90 Jahre reduziert. Sie ordnete an, dass Anklagepunkte zusammengefasst werden, was das Höchststrafmaß reduziert. Die Beratungen zum tatsächlichen Strafmaß dauern noch rund zwei Wochen.

Dem mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning droht ein geringeres Strafmaß als angenommen. Richterin Denise Lind gab einem Antrag der Verteidigung statt, einige der Anklagepunkte zusammenzulegen und dadurch die mögliche Höchststrafe von 136 Jahren auf 90 Jahre Haft zu reduzieren.

Das teilte Nathan Fuller am Dienstag mit, der die Beratungen über Mannings Strafmaß in Fort Meade bei Washington für ein Unterstützernetzwerk beobachtet. Beobachtern zufolge kam die Entscheidung Linds überraschend, da sie im Militärprozess eher der Argumentation der Staatsanwaltschaft gefolgt war.

Bradley Manning wurde der Spionage schuldig gesprochen

Der 25 Jahre alte Enthüller Manning war vergangene Woche unter anderem wegen Spionage, Geheimnisverrats, Computerbetrugs und Diebstahls für schuldig erklärt worden. Er hatte gestanden, Hunderttausende geheime US-Dokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergereicht zu haben.

Das genaue Strafmaß soll noch im August verkündet werden. Eine Entlassung Mannings aus dem Gefängnis vor Ablauf seiner Haftstrafe ist rechtlich möglich. (afp/dpa)