Berlin. Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat vor dem Drohnen-Untersuchungsausschuss eingeräumt, dass die Probleme beim Rüstungsprojekt “Euro Hawk“ unterschätzt wurden. Auch seine eigene Rolle sieht er in einem Punkt durchaus kritisch und räumt einen Fehler ein.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat vor dem Drohnen-Untersuchungsausschuss eingeräumt, dass er in der "Euro Hawk"-Affäre zunächst unklare Angaben zu seiner Einbindung in das Rüstungsprojekt gemacht habe. "Im Rückblick sage ich heute: Ich bedauere, dass ich mich am 5. Juni nicht klarer ausgedrückt habe", sagte er am Mittwoch. Er wollte bei der damaligen Aussage vor dem Verteidigungsausschuss nicht den Eindruck vermitteln, er habe von nichts gewusst.
Zuvor hatte der Verteidigungsminister bereits eingestanden, dass die Probleme beim Rüstungsprojekt "Euro Hawk" unterschätzt wurden. Das gelte schon für den Beginn des Programms zur Entwicklung der Aufklärungsdrohne vor mehr als zehn Jahren. "Hier liegt der Geburtsfehler des Euro Hawks." Im weiteren Projektverlauf sei es versäumt worden, die Probleme angemessen anzugehen.
De Maizière hält Entscheidung für Euro-Hawk-Projekt weiter für richtig
"Man wollte den großen Wurf wagen. Das war mutig, aber von Anfang an problembehaftet", sagte de Maizière. Wenn man ein solches Entwicklungsprojekt starte, müsse man das Risiko des Scheiterns allerdings eingehen." Die Entscheidung für das Entwicklungsprojekt halte er deswegen weiterhin für richtig. "Es war ein wirtschaftliches Wagnis und technologisches Neuland."
Auch die Entscheidung im Mai 2013, die Beschaffung der Aufklärungsdrohne wegen massiver Zulassungsprobleme und einer drohenden Kostenexplosion zu stoppen, verteidigte de Maizière. "Nach meiner Bewertung war auch der Zeitpunkt der Entscheidung nicht zu spät." (dpa)