Düsseldorf. Die Position von Papst Franziskus gegenüber Homosexuellen hat ihm Lob von Bundesaußenminister Westerwelle eingebracht. In einem Interview sagte der FDP-Politiker, die Äußerungen des Papstes könnten eine Diskussion in Gange setzen. Westerwelle mahnte aber auch eine neue Position der Kirche zu einer anderen Gruppe von Menschen an.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Äußerungen von Papst Franziskus zur Homosexualität positiv bewertet. Die jüngsten Bemerkungen des Papstes "lassen aufhorchen", sagte Westerwelle der Tageszeitung "Rheinische Post". "Vielleicht setzt das eine Diskussion in Gang." Er wünsche sich zudem, "dass auch die Rolle der Frau in der katholischen Kirche überdacht wird", sagte der FDP-Politiker, der in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit dem Unternehmer Michael Mronz lebt.

Westerwelle lobte zudem, dass sich der neue Papst Ländern zuwende, "die vor großen sozialen Herausforderungen stehen". Dies sei "sehr klug und bemerkenswert".

Franziskus hatte sich auf dem Rückflug von seiner Reise nach Brasilien gegen eine Ausgrenzung Homosexueller ausgesprochen. Es sei nicht an ihm, über homosexuelle Menschen zu urteilen, die "guten Willens nach Gott" suchten, sagte das Kirchenoberhaupt. Die Lehre der katholischen Kirche besage "eindeutig, dass wir diese Menschen nicht ausgrenzen dürfen". Sie sollten vielmehr "in die Gesellschaft integriert werden". (afp)